6956932-1984_33_11.jpg
Digital In Arbeit

Harte Welt

Werbung
Werbung
Werbung

(Werner-Berg-Museum, Blei-burg/Kärnten; bis Ende November) Weniger der (1981 verstorbene) Meister des flächigen Holzschnittes kommt hier zu seinem Recht als der Maler: in einer Wechselausstellung werden außerdem Familienbilder gezeigt.

Es sind dem Expressionismus entwachsene, betont gegenständliche und farbenstarke Ölbilder, die in den dreißiger Jahren noch fahriger, flächiger waren. Der „Altar der heiligen Familie" (Triptychon, 1933) erinnert, die Physiognomien ausgenommen, frappant an ähnliche Sujets bei Nolde (Berg war mit ihm befreundet). Später entwickelte sich eine glattere, alles andere als revolutionäre Handschrift. Der erste Eindruck der Konventiona-lität trüg., aber, lila und gewagteste Farbkombinationen dominieren.

Ungewöhnliche Ausschnitte wählte der gebürtige Rheinländer, der nach zwei akademischen Studien Bauer in „Windisch"-Kärnten wurde, für seine ländlichen Sujets. Sie schlagen jeder Blut- und Boden-Ideologie, auch der achtziger Jahre, ins Gesicht. Ein Saurüssel hängt ins Bild; das Huhn stolziert unbeteiligten Auges im Schnee darunter („Schlachten II", 1959). Die Hälse von „Landmaschinen" (1967) ragen in den nächtlichen Himmel

wie die von Dinosauriern. In der meisterhaft angeschnittenen Öffnung der „Schießbude" (1958) lehnt vor ein paar Puppen und leuchtendem Rot eine füllige Wasserstoffblondine. Schaut her, so ist das Leben ...

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung