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Hatte Brahms recht?

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Vor zweihundert Jahren wäre ein Konzert ohne Novität undenkbar gewesen, dafür kannte kaum jemand beispielsweise die Herrlichkeiten der Musik von Bach. Heutzutage hat sich das Blatt so vollkommen gewendet, daß sich ein Johannes Brahms nur gewundert hätte. Fast widerstrebend hat er bei der Edition der ersten Schubert-Gesamtausgabe mitgearbeitet, mehr, um dabei zu studieren als wissenschaftlich exakt zu edieren. Man möge doch nicht gleich alles drucken, meinte er, und nicht so viel unnötige Sachen herumliegen lassen ..

Die moderne Musikwissenschaft arbeitet umfassend und exakt. Es wird jede erhalten gebliebene Note Schuberts dokumentiert werden; etwa 75 Bände werden damit gefüllt werden und im Verlag Bärenreiter zu haben sein. Den Anfang hatte Otto Erich Deutsch mit dem chronologischaufgebauten Werkverzeichnis gemacht, und diese Ordnung w\rd auch die Editionspraxis mitbestimmen, aber selbstverständlich 'werden die Serien Werkgruppen zusammenfassen: Kirchenmusik, Bühnenwerke, mehrstimmige Gesänge, Lieder und so weiter. Schubert hat seinerzeit selbst 59 Liederhefte herausgebracht, und diese Ordnung bleibt natürlich erhalten, der (größere) Rest unterliegt dann der zeitlichen Reihenfolge. Bis alles vorliegt, werden allerdings noch 20 bis 30 Jahre vergehen. Eben wurde Band 5 vorgestellt...

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