(Volkstheater in den Außenbezir- ken - Akzent, Wien; „Audienz", „Vernissage", „Protest" von Vac- lav Havel) Der Schriftsteller Ferdi- nand Vangk, eine Art Selbstporträt des „Charta 77"-Mitbegründers Havel und durchgängige Hauptfi- gur aller drei Einakter, ist der Katalysator, der „Eckstein" im biblischen Sinn, an dem der flie- ßende Übergang von alltagserleich- ternder Kompromißlerei zu selbst- entfremdender Gewissenlosigkeit im totalitären Sozialismus deutlich wird. Den gefügigen Braumeister („Audienz"), die konsumfixierten Freunde Vera und Michael („Ver- nissage") und den anpaßlerischen Schriftstellerkollegen Jan Stanek („Protest") hat die politische „Wende" jedoch nicht überholt. Dauernd gültig bleiben sie als Menschentypen, die man nur zu gern als „allgemeinmenschlich" entschuldigt. Die Ko-Regisseure und Hauptdarsteller Adolf Lukan
und Klaus Rohrmoser brillieren, Elisabeth Gassner und Wolf Dähne fügen sich glänzend ein.