Miguel Delibes zählt bereits zu den Klassikern der modernen, spanischen Literatur. Sein Roman „Die heiligen Narren” spielt während der Franco-Ära und handelt von den feudalistischen Strukturen eines Landes, in dem der Gegensatz zwischen Herr und Knecht noch immer ungebrochen ist und von den Herrschenden in zynischer Verachtung aufrechterhalten wird. Es geht um die Notwendigkeit, solche Strukturen zu überwinden, um die Notwendigkeit, die feudale Herrschaftsordnung zu zerstören.
Ausgeführt wird diese Revolte vom alten Azarias, einem schwachsinnigen Greis, der einem der Unterdrücker eines Tages ein Seil um den Hals wirft und ihn am nächsten Baum aufhängt. Vollzogen kann diese Rebellion nur von einem werden, der außerhalb der Ordnung steht, weder Herrscher noch wirklich Beherrschter ist - von einem heiligen Narren.
DIE HEILIGEN NARREN. Von Miguel Delibes. Verlag Piper, München 1987.172 Seiten, geb., öS 218,50.
