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Heimatfern

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Vor kurzem starb in Paris, 86jäh- rig, die aus Wien gebürtige Malerin Gertrud Zuckerkandl-Stekel. In der Festwochen-Ausstellung 1980 „Die uns verließen" war sie unter den Künstlern, die lediglich mit einer biographischen Notiz im Katalog vertreten waren, den gerade beschlossenen Ankauf von zwei Gemälden erlebte sie nicht mehr.

Gertrud Zuckerkandl-Stekel war die Tochter des Psychoanalytikers Wilhelm Stekel und hatte ihre künstlerische Begabung bei Tina Blau und an der Wiener Kunstge- werbeschule ausgebüdet. 1919 heiratete sie den späteren Biochemiker und Philosophen Fritz Zuckerkand!.

Gertrud Zuckerkandl-Stekel schuf ein schnell an wachsendes, vor allem zeichnerisches Werk, das im In- und Ausland Anerkennung fand.

Die Emigration 1938, zunächst nach Frankreich, dann 1940 weiter nach Algerien, führte zum fast vollständigen Verlust der eigenen Arbeiten und auch eines Koffers mit Briefen Sigmund Freuds an ihren Vater, der 1940 im Londoner Exil starb.

Sie hatte die figurative Periode mit der Emigration hinter sich gelassen und sich nach ihrer Rückkehr nach Frankreich der abstrakt-geometrischen Bewegung angeschlossen. In den letzten Jahren konzentrierte sie sich auf schöne Kompositionen in Gouache.

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