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Heldenstück des Hauptdarstellers

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(Burg Neulengbach; „Helden” von George Bernard Shaw) Wenn im Hof der Burg Neulengbach in diesem Theatersommer Shaws „Helden” in Szene gehen, so ist von einem — auch heftig beklatschten — Heldenstück des Bluntschli-Darstellers Fritz von Friedl zu berichten. Nicht nur, daß er auf der Flucht vor der „bulgarischen Armee” den großen, mitten im Burghof prangenden Baum erklettert, er stürzt sich auch kopfüber in den Brunnen und spielt folglich bis zur Pause klatschnaß.

Auf dem schmalen „Bühnenstreifen” in der Mitte des Burghofes zerflattern die guten alten .JJelden”, ein Kammerspiel, dessen — wenn auch durchaus nicht immer delikate — Pointen einfach einen intimen Rahmen verlangen, im Raum. Und daran konnte auch Regisseur Peter P. Jost nichts ändern.

Am besten kamen, der Problematik der ungünstigen akustischen Bedingungen zufolge, jene Schauspieler an, die am gewichtigsten aufzutreten und zu agieren wußten — die im wahren Sinn „saftige” Katharina von Inge Toifl, der sympathisch-brummbärhafte Petkoff von Walter Starz. Als Töchterchen Raina zeigte Reinhardt-Seminaristin Michou Friesz, daß sie ihre Lieblichkeit noch nicht so recht verkaufen kann. Was Fritz von Friedl betrifft, so war der Sprung ins Wasser sein einziges Heldenstück — sonst blieb er (mit auch keinesfalls lupenrein-komischem Schweizerisch) eher blaß.

Die Gesetze des Freilichttheaters sind ehern.

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