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Helena im Netz

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(Salzburger Landestheater, Kammerspiele; „Das Opfer Helena“ von Wolfgang Hildesheimer) Dem 1955 ursprünglich als Hörspiel geschriebenen Stück kann die Einrichtung dieser mehrschichtigen witzigen Geschichte um die Entstehung des Trojanischen Kriegs für die Bühne Eintrag tun: Helena, die meint, am Netz zum Fang anderer zu weben, verfängt sich selbst in einem zunächst unsichtbaren Netz.

Offensichtlich dem Pariser Li-do verpflichtet, stöckelt Angelika Welzl zwischen ihren Rollen als Erzählerin und „actrice fatale“ hin und her. Doch Gatte Menela-os (Klaus-Martin Heim) wie Entführer Paris (Peter Arp) hatten das Netz, in dem die Zeus-Tochter schließlich zappelt, schon zugezogen, bevor sie das erstemal auftraten. Diese Komödie vom Geschlechterkampf besitzt im Hörspiel dank der ausschließlichen Konzentration auf das Wort ein Maß an Hintergründigkeit und auch Bosheit, das auf der Bühne durch Aktion und Gags verlieren mußte (Regie: Federic Mirdita). Hildesheimers Hintersinn setzte sich aber doch zu einem erfreulichen Abend durch.

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