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Helfen statt strafen

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„Die Jugend stellt sich das Gefängnis so lustig vor, wie man es oft in einem Westernfilm sieht Ein paar Gitterstäbe, ein paar lustige Jiaberer“, und dann kommt der große Freund mit der Befreiung, und alles ist wieder o. k.“

Die Wirklichkeit sieht aber ganz anders aus. Kurt Boschof- sky, 56 Jahre alt, muß es wissen, verbrachte er doch nicht weniger als 18 Jahre seines Lebens hinter Gittern. Und das alles aus Dummheit und grenzenlosem Leichtsinn, wie er freimütig gesteht

Seit 1981 ist er wieder in Freiheit, verheiratet, hat zwei Kinder und den eisernen Willen, diesmal den Teufelskreis zu durchbrechen.

So träumt er nun vom „Ende der Strafanstalt“, von einer besseren Welt und hofft, möglichst viele Jugendliche „durch sein abschreckendes Beispiel“ vor unüberlegten Jugendstreichen mit unabsehbaren Folgen bewahren zu können.

„Leben hinter Gittern“ heißt die neue, vierteljährlich erscheinende Zeitschrift von Kurt Bo- schofsky. Eine Zeitung für Eltern,

Erzieher, Lehrer, Sozialarbeiter und alle Menschen, die mit Jugendlichen zu tim haben. Eine Zeitung als Hilfsmittel, um vor dem Verbrechen zu warnen, um aufklärend zu wirken über den Strafvollzug und dessen Folgen.

Juristen und Psychologen kommen darin zu Wort und bieten praktische Hilfestellung für den Notfall an, auch die Leser sollen darin ein offenes Ohr für ihre Probleme finden.

„Leben hinter Gittern“ erscheint in einer Auflage von 30.000 Stück und finanziert sich zur Gänze aus Spendenerträgen. Bo- schofsky ist sich des Risikos bewußt, das er durch die Gründung dieser Zeitschrift einging, im Falle des Scheiterns würde er nämlich wieder dort landen, von wo alles seinen Ausgang nahm. Daß aber vorbeugen, aufklären, verhindern und helfen statt strafen notwendig ist, braucht wohl nicht länger diskutiert werden. Bo- schofskys Schicksal ist ein Beispiel von vielen.

Anfragen bei: Kurt Boschofsky, Ebereschenweg 3, 4050 Traun, TeL: 0 72 29/413 12.

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