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Hilfloser Alltag

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(Landestheater Linz; „Besuchszeit“ von Felix Mitterer) Der Opa im Altersheim. Die Frau nach einem Mordversuch an ihrem Ehemann im Gefängnis. Der Vater im „Narrenhaus“. Die Frau im Spital. In vier Einaktern hat der sensible Autor Felix Mitterer alltägliche Situationen nachgezeichnet, in denen die Hilflosigkeit der handelnden (und behandelten) Personen ein wesentliches Element ist.

In seinen echten Volksstücken malt er nicht schwarz-weiß, stellt er nicht die bösen Schuldigen den

guten Unschuldigen entgegen. Menschliche Schwächen, wie die sieben Halbe Bier des Strohwitwers, haben Ursachen. Anders als bei Kroetz, der in der Horväth-Nachfolge die Menschen aneinander vorbeireden läßt, reden sie bei Mitterer über Schwierigkeiten, Hemmungen und Mißverständnisse hinweg miteinander.

In der Linzer Inszenierung von Leopold Hubmann gab es viele berührende Momente, aber auch Humor. Ausgezeichnet die Schauspieler, die ihren natürlichen Dialekt sprechen und glaubhafte Kleine-Leute-Geschichte erzählen.

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