Während Autofahrer Versicherungen und Industrie über die Reparaturfreundlichkeit von Autos diskutieren, kommt aus dem Karosseriebaugewerbe ein interessanter Vorschlag: Beschädigtes Blech muß nicht immer verschrottet werden, man kann es sammeln, überprüfen, aufheben und wiederverwenden. Diese Methode wird seit Jahren in Schweden praktiziert. Die geretteten Bestandteile verbilligen wesentlich die Reparaturen. Das technologisch fortgeschrittene Schweden hat allerdings ein neues Schutzgasschweißverfahren entwickelt, welches hitzeschonend funktioniert und daher neue Aspekte eröffnet.
Der „Karosseriebau Jauernig“ hat sich und den Autofahrern das neue Verfahren gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk erkoren: Vor sechzig Jahren hat der Vater des heutigen Firmeninhabers in Wäh-ring mit dem Bau von Holzkarosserien begonnen, sie wurden übrigens bis 1952 hergestellt. Der Gründer der Firma hatte als Wagnerlehrling am ersten Automobil der Monarchie, dem „Präsident“ aus Nesselsdorf mitgearbeitet. Sein Sohn Friedrich setzt das Erbe des Vaters fort, hat auf Studienreisen im Ausland das Beste zu erkennen versucht, was es auf dem Gebiet des Karosseriebaues und der Reparaturen gibt, hat den väterlichen Betrieb modernisiert und erweitert.
Auf einem Areal von 3500 Quadratmetern wurde in zweijähriger Bauzeit ein Musterbetrieb erstellt, der Wagnerarbeiten ebenso durchführen kann wie mechanische und elektrische Reparaturen, wo man Schlosserei, Sattlerei und alles, was zum Karosseriebaugewerbe gehört, vorfindet. Beeindruckend sind neben dem geschilderten . neuen Schweißverfahren die umfangreiche Vorrichtungen zum Strecken und Einrichten stark beschädigter Blechpartien, vor allem aber des Rahmens, der selbst in hoffnungslos aussehenden Fällen einwandfrei repariert werden kann, was meist bedeutend billiger kommt als die Anschaffung eines neuen, da hier die Schweißarbeiten einen hohen Kostenfaktor bilden. Die Fachkenntnis des Firmeninhabers und seiner Spezialisten sind eine Gewähr dafür, daß alle Reparaturen betriebs- und verkehrssicher ausgeführt werden.
