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Hochgewirbelt

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Eine Gestalt auftreten zu lassen, die nur von einer Person gesehen wird und von anderen nicht, ist durchaus bühnenwirksam. In der Komödie „... und das am Hochzeitsmorgen“ der beiden routinierten englischen Autoren Ray Conney und John Chap-man bildet dies den Grundeinfall für das ganze Stück. Routinierte Autoren? Chapman etwa hat 130 Fernsehkomödien geschrieben, dazu noch Drehbücher.

Diese sichtbare und zugleich unsichtbare Gestalt ist eine quicklebendige kleine Tänzerin, ein Charleston-Girl, und der, dem sie erscheint, hat zwanzig Ehejahre hinter sich. Wonniges Entzücken des Beglückten, Fassungslosigkeit der Familie über den scheinbar plötzlich verrückt gewordenen Brautvater. Steigerung: Das begibt sich am Hochzeitsmorgen des Töchterchens, die Mutter zieht ihr bereits das Brautkleid an, man will zur Kirche aufbrechen. Die Autoren wirbeln die vorgeführte Situation immer mehr ins Unglaubwürdige hoch - je unglaubwürdiger sie wird, desto animierter zeigt sich das Publikum. Klamauk ausschließlich um des Klamauks willen.

Unter der flotten Regie von Helmut Siderits spielt Hellmuth Hron witzig den Brautvater, Lydia Weiss überaus munter das Girl. Auch die übrigen Darsteller fühlen sich in ihren komödiantischen Rollen merkbar wohl.

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