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Höchst lebendig

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(Carinthischer Sommer; Gastspiel der Warschauer Kammeroper) Seit 1961 besteht die Warschauer Kammeroper. Mit dem Ziel, weniger Bekanntes wieder dem Repertoire zu erschließen und bei sämtlichen Realisationen bewußt und ausschließlich von den originalen Vorlagen auszugehen.

Sechsmal war sie jetzt beim Ca-rinthischen Sommer zu Gast. Mit

ihrem Marionettentheater, einer Aufführung von Rossinis Opera buffa „II Signor Bruschino", einem Konzert ihrer Sinfonietta, vor allem aber mit zwei Kirchen-raumspielen.

Das „Spiel von Herodes" hat die Erzählung über die Ermordung der Kinder durch König Herodes zum Inhalt und fügt drei liturgische Spiele aus dem Frankreich des 12. Jahrhunderts zu einem Bogen. Das „Passionsund Auferstehungsspiel" ist polnischer Provenienz.

Beide Spiele sind Anmerkungen dazu, wie lebendig die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende polnische Tradition zum Thema Kirchenraumspiel geblieben ist. Beides auch Beispiele dafür, mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Warschauer dieses Sujets annehmen.

Die Stiftskirche Ossiach war in atmosphärisches Kerzenlicht getaucht, die Warschauer erläuterten mit knapper, beredter Gestik den Handlungsablauf und beeindruckten zudem durch ihr profundes, subtil geführtes gesangliches Material.

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