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Hofmusik

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Die „Musik zur fürstlichen Unterhaltung“ des Ensembles „Musica Antiqua“ unter Bernhard Klebel fand im Mozartsaal einen sehr nüchternen, weniger „fürstlichen“ Rahmen, der sich auch akustisch nicht sehr günstig erwies. Um so mehr verstanden es die vorzüglich musizierenden Ensemblemitglieder, mit französischen, deutschen, englischen und italienischen Meistern, instrumentalen Tanzstücken und Vokalpositionen, zumeist musikalischen Miniaturen, ihr Publikum zu erfreuen. Die Gesangsgruppe, an erster Stelle die Sopranistin Jane Gärtner, entzückten durch den subtilen Vortrag der — teilweise instrumental begleiteten — Chansons und Madrigale. Hier fielen besonders Lejeunes „La belle aronde“, Dowlands „Go, crystal tears“, Gesualdos Madrigal „Dolcissima mia vita“ mit seiner kühnen Harmonik, Haßlers schlichtes „Mein Gmüth ist verwirret“ und Gastoldis lebensfrohes „Lo schernito“ auf. Das Instrumentalensemble, welches das Spiel auf Gambe, Viola, Blockflöte, Dulzian, Pommer und Schlagzeug vortrefflich beherrschte, brachte in abwechslungsreichen Zusammenstellungen Tanzsätze von Susato, Gervaise, Hol-borne, Mainerio sowie Stücke von Josquin Desprez und Giovanni Gabriela zum Vortrag. Alles in allem ein selten schöner Abend mit starkem Beifall und drei Zugaben.

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