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Hoftyroler-Leben

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Den Stoff zu „Das wunderbare Schicksal - Aus dem Leben des Hoftyrolers Peter Prosch“ fand Felix Mitterer in dem Büchlein „Leben und Ereignisse des Peter Prosch, eines Tyrolers von Ried im Zillerthal...“ (Erstauflage 1789). Es geht um den Koppen-Pe-terl, der - frühzeitig verwaist und in Not - im Alter von zwölf Jahren träumt, die Kaiserin Maria Theresia habe ihm ein Branntweinhäusl und einen Hut voll Geld geschenkt. Er wird von der Kaiserin empfangen und sofort merkt er, daß die hohen Herrschaften an ihm, dem „urwüchsigen Tyroler Naturkind“, Gefallen finden, er avanciert zum weitum bekannten „Hoftyroler“, der den Narren spielt und um des Geldes und Erfolges wegen jede Erniedrigung, in Kauf nimmt. Der Stoff dieses bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs uraufgeführten Stückes ist nach wie vor aktuell. Die Hoftyroler von einst und jetzt sind tragische Gestalten, die ihre vertauschte Lebensweise mit dem Verlust von Würde und Identität bezahlen müssen.

Aber der Autor konnte offenbar der Versuchung nicht widerstehen, möglichst viele Details unterzubringen, für eine schier erdrückende Vielzahl an Episoden mußten mehr als zwei Dutzend Darsteller aufgeboten werden, die insgesamt über fünfzig Rollen zu bewältigen haben. Unter den Darstellern ragen Martin Sperr, der kleine Stefan Wirtenberger, Hans Brenner, Brigitte Schreier hervor. Weniger wäre mehr gewesen.

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