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Holzwege,

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Während Steiermarks berüchtigte Gastarbeiterroute nicht gerade zu den .einladenden Straßenzügen gehört, wurden einige Straßen nicht alltäglicher Art zu touristischen Gustostückerln: 'Mit einer Eisen-, Holz-, Schlösser-, Apfel- und mehreren Weinstraßen will man anderen um (Straßen-) Längen voraus sein. Die Idee ist gut, das Rezept ein-

fach: Verstreute touristische Attraktionen derselben Branche, von Besuchern spärlich berieselt, werden zusammengefaßt, gemeinsam präsentiert und vermarktet. Und die Rechnung ging auf: Ob man nun auf der „Steirischen Eisenstraße" in einem Museum auf der Spur jahrhundertealter Geschichte und Tradition wandelt und das steirische „Weltwunder", den Erzberg, bestaunt, auf der SchlösserstraßE? das einzige Hexenmuseums Österreichs und ;,G????ellmanns Weltmaschine" entdeckt, erfolgreich auf dem „Holz-weg" wandelt und dabei auf Urwaldriesen stößt, oder auf der Apfel- und den Weinstraßen kulinarisch sich verwöhnen läßt.

Vorreiter für diesen touristischen Weg war zweifelsohne die Eisenstraße: Auf einer Länge von 70 Kilometern•durch das obersteirische Bergland zwischen Leoben und Altenmarkt wandelt man auf der Spur des Bergbaues, der Eisengewinnung und -verarbeitung von den Anfängen zur Gegenwart. Zu den eindrucksvollen Erlebnissen zählt sicherlich eine Demonstration al-

ter Schmelztechniken oder der Besuch des Erzberges, der gern als steirisches Weltwunder bezeichnet wird. Bei einer Erzbergführung kann man sich ein hautnahes Bild vom Arbeitsalltag eines Kumpels auf den Bergwerksanlagen des größten Erzabbaues Mitteleuropas machen. In Großreifling steht das erste österreichische Forstmuseum, als Kontrastprogramm lockt das Biermuseum in Leoben-Göß, wo das bekannte Gösser Bier erzeugt wird. Einen kräftigen Aufschwung

nahm dieses Pr.ojekt nach der Landesausstellung „Erz und Eisen", die 1984 in Eisenerz über die Bühne ging, und für die diese Straße gewissermaßen als roter Teppich diente. Angeregt durch den touristischen Erfolg der Eisenstraße kamen bald auch andere Fremdenverkehrsgewaltige auf die Idee, brachliegendesTouristik- Kapital besser zu vermarkten. Nach der Gründung des „Steirischen Holzmuseums" in St. Ruprecht ob Murau mit anschließender Landesausstellung mit dem

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