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Architekturstudenten

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Nur noch dieses Wochenende ist eine Ausstellung der österreichischen Gesellschaft für Architektur (Blutgasse 3/5, 15 bis 19 Uhr) zu sehen, die Studentenarbeiten der Technische Hochschule Graz präsentiert. Die Auswahl besorgte die Studentengruppe selbst, sowohl die Ausstellung wie auch die Arbeiten selbst sind von der Professorenschaft unbeeinflußt.

Als Beitrag zur Situation österreichischer Architekturausbildung ist diese Schau auch zu werten, nicht als Demonstration wegweisender Entwürfe. Wenn auch einiges Spektakuläre dabei ist — eine Turmstadt auf dem Schloßberg etwa, die die Grazer aufnimmt, nachdem durch einen Staudamm das ganze Grazer Becken überschwemmt wurde, oder fliegende Wohneinheiten für Leute, die viel unterwegs sind —, so kommt es hier eher darauf an, wie bestimmte Einflüsse verarbeitet werden.

Zwei Themata stehen einander gegenüber: neben Struktur, Variabilität, kurz: dem „Raster”, wie er in den fünfziger Jahren die Zeitschriften füllte, finden wir die „kompakten”, skulpturalen Formalismen, wie sie jetzt modern werden. Manche Arbeiten scheinen geradezu zwischen beiden Entscheidungen zu schwanken.

Den Studenten ist ihre Selbständigkeit hoch anzurechnen, mehr noch den Professoren das Format, sie gewähren zu lassen. Aber statt der Zeitschrifteninformation aus zweiter Hand möchte man den Leuten wünschen, sich wirklich mit einer starken Lehrpersönlichkeit herumschlagen zu müssen, der sie sich unterwerfen und von der sie sich befreien können. Das Fehlen solcher Persönlichkeiten ist das eigentliche Problem der österreichischen Architekturausbildung.

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