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Hölderlin und der „Deutsche Sonderweg”

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Hölderlins Werk gehört zu einer Kulturgeschichte des „deutschen Sonderweges”, deren erste Entfaltung in der Zeit der Französischen Bevolution und des deutschen Idealismus erfolgte. Der in München lehrende Germanist Jürgen Scharfschwerdt weist in seiner gelungenen Darstellung vor allem auf die Kant-Vermittlung durch Karl Leonhard Beinholds Programm einer „Bevolution des Geistes” für die deutsche Gesellschaft hin, von dem sich Hölderlin aber gegen Ende seine^ Lebens immer mehr abzusetzen vermochte.

Die Darstellung legt aber auch die rechten und linken Verfestigungen, die ideologischen Interpretationen dieses Sonderweges in der Hölderlin-Bezeption des 20. Jahrhunderts bloß. Erst diese Freilegung ermöglicht es, in einer detaillierten Werkbetrachtung den Dichter in seiner prekären Glau-bensnot gegenüber einer deutschen Intelligenz zu Wort kommen zu lassen, und damals wie heute Aufmerksamkeit für ihn zu beanspruchen.

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