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Provokation

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Unter dem vieldeutigen Titel „Mir ist heiß / Ich’ bin heiß“ zeigt die Kinogalerie des Wiener Künstlerhauses Aktmalerei der 1963 in Stuttgart geborenen Catharine Reichel. Der neueste Bilderzyklus der Wahlwienerin sorgte schon vor der Ausstellungseröffnung für Aufregung. Die Schülerin von Arnulf Rainer und Erich Wonder wörtlich: „Würde uns auch nur irgendjemand ohne provokante Elemente in der Kunst ernstnehmen?“

Dennoch ist Reichels Kunst weit entfernt von Obszönität, Perversion und geschmacklosen Nacktdarstellungen. Die Künstlerin bringt klare Linien, wohlgeformte Körper und Ästhetik pur auf Leinwand, überwiegend blaugraue Farbtöne dominieren. Reichel, eine der wenigen weiblichen Aktmaler, setzt sich für Gleichberechtigung in der Kunst ein. Neben Können zeichnen die Künstlerin Engagement, Ehrlichkeit und eine Portion Selbstbewußtsein aus. „Der Besucher soll sich — wortwörtlich - selbst ein Bild machen. Ich gebe nur Anregungen, Phantasie muß der Besucher selbst mitbringen.“ (Bis 4. Dezember)

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