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Revolutionen in Europa nach 1492

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„Europa bauen“ nennt sich die von Jacques Le Goff edierte Buchreihe, die sich europaweiten Aspekten in Kultur, Gesellschaft, Religion und Politik widmet.

Charles Tilly, Professor in New York, hat einen Band über die europäischen Revolutionen von 1492 bis 1992 beigesteuert.

Die traditionelle Fixierung auf die „klassischen“ Revolutionen von 1688, 1789, 1848, 1917 wird aufgegeben. Tilly bezieht auch unbekanntere revolutionäre Ereignisse, etwa auf dem Balkan oder der iberischen Halbinsel, in die Darstellung mit ein. Dabei sucht er nach dem Muster, das möglicherweise allen (oder vielen) Revolutionen zugrundehegt: Die außenpolitische Schwäche eines Staates, die Diskrepanz zwischen seinen Forderungen an die Bürger und dem, was er diesen gegenüber durchsetzen kann, drittens die Be

drohung der kollektiven Identität der Bürger durch diese staatlichen Forderungen. Immer, wenn eine oder mehrere dieser Voraussetzungen gegeben waren, ist es zu Revolutionen gekommen.

Verwirrt wird der Leser allerdings mit folgendem Satz: „Mit dem Zusammenbruch des Sowjetblocks, der Desintegration der NATO und den Konflikten zwischen den moslemischen Mächten ist der Balkan heute zum erstenmal seit Hunderten von Jahren nur noch durch eine politische Macht gefährdet, eine geradezu exotische Variante, die Europäische Gemeinschaft.“

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