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Vom (Über-JLeben im russischen Riesenreich

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Rußland einmal ganz anders. Die dramatischen Umwälzung, die zum Zerfall der Sowjetunion führten, bilden nur den Hintergrund für deis „Russische Tagebuch" der Moskau-Korrespondentin des ORF Susanne Scholl. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Leben der kleinen Leute und ihr alltäglicher Kampf um ein würdigeres Leben — eine oft übersehene Perspektive. Scholl greift dabei auf ganz persönliche Erfahrungen und Erlebnisse zurück und offenbart damit auch einen kleinen Einblick in ihr Berufsleben.

Anschaulich und vielleicht symptomatisch sind ihre Schilderungen von Chaos und Korruption, dem Elend der Versorgung und dem Umgang mit dieser Lebenssituation, der bisweilen groteske Ausformungen annimmt.

So etwa die hin und wieder eingestreuten, wirklich amüsanten und absurden Geschichten um Schölls Bekannten Pawel und dessen Auto, mit dem er nicht zu-rande kommt.

Reiseaufzeichnungen aus dem Baltikum, der Ukraine, aus dem Kaukasus ebenso wie aus Sibirien ergänzen das Buch. Sie führen die Macht des totgeglaubten Apparates und die ständige Gefahr neuer Nationalitätenkonflikten vor Augen. Die Zeitspanne, die das Buch in all ihrer Dramatik behandelt, reicht vom August 1991 und dem Putsch gegen Michail Gorbatschow bis zum Kampf Boris Jelzins um das Weiße Haus im Oktober 1993.

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