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Im Dschungel

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(Akademietheater, Wien; „Der Tod des Handlungsreisenden“ von Arthur Miller) Ein Zeitstück ist zum Klassiker geworden. Die Geschichte von Willy Loman, der den „amerikanischen Traum“ vom Erfolg, vom Sich-Bewähren „im Dschungel“, träumt, bleibt erschütternd. Daß in diesem Dschungel Fairneß und alles, woraus sich nicht Kapital schlagen läßt, auf der Strecke bleiben, ist die Kehrseite der Freiheitsstatue im New Yorker Hafen, die das von Wolf Münzner geschickt gestaltete Bühnenbild dieser Inszenierung beherrscht.

Regisseur Jürgen Bosse bemüht sich zum Glück nicht um krampfhafte und unnötige Aktualisierung, trägt aber sonst relativ dick auf. Manche Vater- Sohn-Szenen, in denen hier pausenlos aufeinander losgebrüllt wird, hätten durch Betonung der Höhepunkte sicher gewonnen.

Heinz Reineke (Willy Loman) ist ein hinreißender Schauspieler, aber in der Rolle des Verlierers nicht immer so überzeugend wie Aglaja Schmid (Linda) als dessen Ehefrau. Fast zuviel Leidenschaft legt Alexander Goebel (Biff) in die Rolle des aussteige- willigen Sohnes, aber im Grunde machen alle Schauspieler ihre Sache sehr gut. Viel berechtigter Beifall.

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