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Im Fernsehen lieber jugendlich

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Im Fernsehen gibt es dreimal mehr Sendezeit für die Jugend als für das Alter. Soweit aber alte Menschen in In-formations- und Unterhaltungssendungen vorkommen, sind sie stark, weise und rüstig.

Eine Untersuchung einer Sendungs-Stichprobe wurde nach der Methode der Inhaltsanalyse vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, daß ältere Menschen sowohl als Akteure als auch in Beiträgen mit inhaltlichen Bezügen auf die Altersproblematik stark unterrepräsentiert sind. Das Bildmedium scheut offenbar die Präsentation älterer Menschen. Diese Scheu vor dem Zeigen älterer Menschen muß als bedenklicher aufgefaßt werden als die geringere Bef assung mit der Altersproblematik, spiegelt sich doch darin die große Wertigkeit, die in unserer Kultur dem jugendlichen Habitus beigemessen wird - in einer Gesellschaft mit einem immer größer werdenden Anteil an älteren Menschen.

Als positiv zu werten ist das Ergebnis, daß ältere Menschen fast ausschließlich als aktiv und sogar dominant dargestellt wurden, jedenfalls immer sozial integriert. Der alternde Mensch mit gesundheitlichen und sozialen Problemen fehlt in der Fernsehdarstellung überhaupt.

Das entspricht sicher der Forderung nach Vorbildwirkung und auch den Wünschen der älteren Menschen selbst: Jede Personengruppe möchte im normativen Sozialisations-medium Fernsehen positiv und dominant dargestellt werden.

Auszug aus „Information“ des Ludwig Boltzmann-Instituts 11/1989

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