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Im Holozan

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Max Frisch legt eine neue Er-zahlung vor, die Geschichte eines Herrn Geiser, der durch ein Un-wetter im Haus eines Tages einge-schlossen wird. Er beginnt in Bi-bel, Schulbuchern, Lexika und dem GroBen Brockhaus zu lesen, um sich Informationen iiber Pha-nomene wie Donner, Blitz, Sint-flutkatastrophen, Geologie und Geschichte zu verschaffen. Bei dieser Lektiire beginnt Geiser Be-ziehungen zwischen dem Gelese-nen und seinem Leben herzustel-len. Er reiht Beobachtungen, Er-innerungen, Notizen wie Max Frisch selbst aneinander.

Diese Collagetechnik soli in un-terkiihlter Technik einem gewis-sen Symbolismus dienen. Ein schulisches Referat iiber Erdpe-rioden und Dinosaurier sowie deren Untergang, moge den Unter-gang des Herrn Geiser andeuten. Banale Alltagssatze wechseln mit Zitatausschnitten als Bildungs-gut ab.

Fazit: der biedere Herr Geiser wird eines Tages wie alles Leben auf dieser Erde in Natur/zuriick-verwandelt werden, einsam, gleichgiiltig, unentrinnbar. Diese triviale Erkenntnis prasentiert sich in monotonen, kurzen Texten von nicht immer iiberzeugender Qualitat.

DER MENSCH ERSCHEINT IM HOLOZAN. Von Max Frisch, Suhrkamp, 1979. oS 178,-.

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