6854402-1977_09_04.jpg
Digital In Arbeit

Im Originalton

Werbung
Werbung
Werbung

Manfred Chobots „Inventar” sollte den Zuhörern zwei zeitgenössische Schicksale nahebringen, und zwar in der Form des „O-Ton-Hör- spiels”. Diese modische Sendeform will die Menschen in ihrem Originaltonfall und in ihrer Originalformulierung zu Wort kommen lassen, ohne viel Studio, ohne vorgeschriebenen Text, nur mit Hilfe der Schneideschere, die allzu große Längen eliminiert. O-Ton ist dann interessant, wenn es gelingt, Wirklichkeit und persönliche Sprechweise einzufangen und weiterzugeben. Das „Inventar” hatte zwar möglicherweise einiges eingefangen, das Schicksal zweier alter Frauen; die Weitergabe ist jedoch nicht einmal im Ansatz gelungen. Die Stimmlage der beiden Sprechenden war für die Rundfunkübertragung einfach ungeeignet, ihre Erzählungen blieben akustisch unverständlich. Schade, vielleicht wäre die Sache reizvoll gewesen, sowohl die russische Emigrantin als auch die Steinhof-Insassin hatten durchaus persönlichen Sprachduk- tus. Aber wenn die Technik den Autor im Stich läßt… £>.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung