Wohl sollte ein Gesamtkonzept für Abrüstung erarbeitet werden, doch müßten einmal erste, durchaus einseitige Schritte gesetzt werden, um den Teufelskreis von Rüstung, Nachrüstung und Aufrüstung zu durchbrechen.Diese Auffassung vertritt die interna- »tionale katholische Friedensbewegung „Pax Christi“, deren Generalrat vom 27. bis 31. Mai im katholischen Bildungshaus Wien-Lainz tagte. In einer Resolution wird eine Verurteilung nicht nur des Gebrauchs, sondern auch des Besitzes von Kernwaffen gefordert.„Pax Christi“ entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg als eine Bewegung zur
Wo unser ORF gut ist, da soll man ihn loben. Wieviel uns da geboten wird - und mit welch gutem Niveau - das wird dem Österreicher erst klar, wenn er einmal Gelegenheit hat, einige Zeit die Programme anderer Länder zu geniessen. Gedruckt findet sich zwar einiges, überall. Aber: „Sehen Sie sich das an!” oder „Hören Sie aufmerksam zu!”-Dann werden Sie bald bemerken, daß wir um einige Nasenlängen voraus sind.Täglich gibt es am Schluß des Mittags- und des Abendjoumals im Hörfunk die wichtigsten Kulturmeldungen des Tages. Das gilt auch für Zeit im Bild 1 oder 2. Von Montag bis
Man spricht häufig von ihnen, in der Familie, im kleinen Kreis von Bekannten, ironisch oder ärgerlich, mitleidig oder bös, je nachdem, ob man wieder einmal dank ihrer Empfehlungen vor kurzem einen größeren Ausflug gewagt hat und dabei naß geworden ‘ist, oder ob man nur als lachender Dritter ihren gelehrten Ausführungen folgte und mit einem Blick durchs Fenster sah, daß sie wieder einmal Pech gehabt haben. Wir meinen unsere Meteorologen und ihre Prognosen, wie sie durch Hörfunk und Fernsehen alltäglich verbreitet werden. Beispiele? Massenhaft. Machen Sie sich nur die Mühe, und
Mit fremdsprachigen Axisdrücken kommen unsere - sonst hervorragenden - Rundfunksprecher nur selten zurecht. Am besten geht es noch beim Englischen, schon im Französischen wird es schwierig, werden mitunter konsequent weiche und harte Konsonanten vertauscht. Darüber hinaus aber wirds düster - etwa wenn in einer Kurzmeldung aus dem rumänischen Erdbebengebiet alle fünf vorkommenden Ortsnamen falsch ausgesprochen werden. Oder der Beitrag über den norwegischen Maler und Graphiker Edward Munch am letzten Samstag. Einige Dutzend Male kommt der Name des Künstlers vor, der deutsche Sprecher der
Am vergangenen Freitag, zur Hauptsendezeit, brachte unser Fernsehen ein Thema aufs Tapet, das von großer Wichtigkeit ist. Vor allem deshalb, weil es während der vergangenen Jahrzehnte Tummelplatz von Dilettanten und Scharlatanen war und meist mit heftiger Polemik abgehandelt wurde. An der knapp einstündigen Diskussion war vieles, fast alles, nicht nur gut, sondern auch mustergültig. Es sprachen nur Fachleute, und sie sprachen, ohne nennenswerte Abweichung, ausschließlich zum Thema. Es gelang ihnen sogar, die Politik in einer Weise aus dem Spiel zu lassen, daß alle Rassenapostel mit ihren
Manfred Chobots „Inventar” sollte den Zuhörern zwei zeitgenössische Schicksale nahebringen, und zwar in der Form des „O-Ton-Hör- spiels”. Diese modische Sendeform will die Menschen in ihrem Originaltonfall und in ihrer Originalformulierung zu Wort kommen lassen, ohne viel Studio, ohne vorgeschriebenen Text, nur mit Hilfe der Schneideschere, die allzu große Längen eliminiert. O-Ton ist dann interessant, wenn es gelingt, Wirklichkeit und persönliche Sprechweise einzufangen und weiterzugeben. Das „Inventar” hatte zwar möglicherweise einiges eingefangen, das Schicksal zweier
Die „Nachtlese” - schon der Titel ist gut erfunden - ist eine sehr wertvolle Sendung, wenn in ihr, wie bisher, auch qualitätvolle Texte gebracht werden. Aber neulich, die Wilhelm-Busch-Lesung durch Otto Schenk, war eine total verpatzte Sache. Schon dadurch, daß ein Schauspieler liest, droht eine gewisse Dramatisierung, die Verse selten vertragen. Die witzigen Wil- helm-Busch-Verse kann man aber nicht so bald umbringen. Dem Herrn Schenk ist es fast gelungen. Busch braucht keinen Vortragskünstler, schon gar nicht einen so outrierenden. Hier ist Einfachheit geboten. Ein Schmunzeln, ein
Jemandem beim Sprechen dreinzureden, ihm ins Wort zu fallen oder gar ihm dieses abzuschneiden, gilt in besserer Gesellschaft als unhöflich, als unmanierlich. Geschieht dies in einer TV-Diskussionsrunde, so kann es Totalschaden geben. Man kann nämlich beim Zuhören nur eine Stimme verstehen - im Unterschied zum polyphonen Hören in der Musik. Und sind es noch, mehr als zwei Kontrahenten, so entsteht leicht ein ärgerliches Stimmengewirr. - Daß das Thema „Spanien” Emotionen auslösen würde, war vorauszusehen. Doch fast von allem Anfang an sind dem Diskussionsleiter Günther Nenning die
Ob beim Friseur oder im Handschuhgeschäft oder in der Apotheke: das heißeste Gesprächsthema - und nicht nur unter Hausfrauen - war in einigen Bezirken während der letzten Woche das Gas, das neue russische Erdgas. Kaum war der erste Ärger über die Ausgaben für neue Gasgeräte oder über „Handwerker im Haus“, die die alten hierfür noch tauglichen Geräte umstellten, abgeflaut, da kam - und zwar bald danach - der große Arger. Von allem Anfang an hatte man zwar beobachtet, daß das neue Gas weniger intensiv brannte und entsprechend weniger Wärme erzeugte, als in unzähligen Wiener
Ilse Aichinger, 1921 in Wien geboren, ist die Autorin des ersten Nachkriegsromans von Bedeutung, sowohl was die Thematik wie den Zeitpunkt seines Erscheinens betrifft. „Die größere Hoffnung“ schildert so eindringlich und meisterhaft das Schicksal eines rassisch diskriminierten und verfolgten Kindes der NS-Zeit, daß dieser Erstlingsroman auf Empfehlung von Hans Weigel bereits 1947 im Verlag Bermann-Fischer erscheinen konnte. Es folgten 1952 die Erzählungen „Rede unter dem Galgen“ (1953 unter dem Titel „Der Gefesselte“), Dialogszenen „Zu keiner Stunde“, „Wo ich wohne“
Händel preisen bedeutet nicht, Eulen nach Athen tragen. Denn nur allzu selten wird bei uns etwas aus der mehr als lOObändigen Gesamtausgabe aufgeführt. „Belshazzar“ zum Beispiel ist in der Reihe von 34 Oratorien das dreiundzwanzigste, 1744 innerhalb weniger Wochen komponiert und schon im Jahr darauf aufgeführt. Trotz seiner übermäßigen Länge, ist es vielleicht neben dem „Messias“ das großartigste. Freilich nicht vom englischen Text her. Im gutbesuchten Großen Musikvereinssaal hörten wir diesen Montag eine Aufführung durch den Kammerchor und die Musica Hol-miae, Stockholm
Es war eine gute Idee des Fernsehens, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu zu gedenken. Das eine knappe Stunde dauernde „Porträt” war, was den Menschen betrifft, recht instruktiv, im Ganzen aber zu poetisch und unterrichtete zu wenig über Martinus Werdegang und Leistungen als Musiker.Am Abend darauf wurde eine der 15 Opern von Martinu gesendet, die er für seine wichtigste hielt, sie heißt „Juliette” und wurde nach einem Theaterstück von Georges Neveux 1936 bis 1937 geschrieben und 1938 uraufgeführt. Der modische Modernismus, zu dem das
„Ich kann mir nicht helfen", sagte der Friseur und ließ die Schere künstlerisch durch die Luįt schnattern, „idi kann mir nicht helfen, aber mir g’fallen halt so viel der Bunny und seine Kumpane. Und ich sitz da und manchmal krieg ich gar keine Luft mehr, weil…" Er mußte Atem holen.„Meine Kinder weigern sich", sagte die Maniküre und ihre Feile blitzte im Halbkreis, „so etwas Niveauloses anzusehen. Sie verschwinden ins Nebenzimmer und spielen ,Bonanza’ oder ,Morde-mich-ich-bin-das-Opfer’. Mein Mann aber sitzt vor dem Bildschirm und johlt und wartet auf das Gepenst und auf
Wer die aus den Außenbezirken ins Stammhaus rückgesledelte „Drei-groschenoper" im Volkstheater aufmerksam anschaut und aidiört, ist versucht, zuerst einmal die Unzerstörbarkeit des Werkes von Brecht und Weill zu konstatieren. Man hat, dank der guten Plattenaufnahmen, ja vornehmlich die brisanten Songs und Chöre im Ohr. Aber da gibt es auch Dialoge von kaum überbietbarer dialektischer Brillanz und zynischer Schnoddrigkeit. Gewiß, „die Armen" und „die Reichen" — das schaut bei uns heute anders aus. Aber anderswo? Und was sonst noch von Brecht der Gesellschaft am Zeuge geflickt
Künstler, Regisseure und Techniker bemühen sich seit Jahren, Oper und Ballett ins Fernsehen zu holen, sie den Möglichkeiten des neuen Mediums anzupassen. Bisher geschah dies mit sehr geringem Erfolg. Die lähmende Langeweile mehr als einstündiger Opernproduktionen zu erklären, zu begründen, würde einen ganzen Essay erfordern. Einer der Hauptgründe liegt im artifiziellen Verfahren des Play back, bei dem Bild und Ton getrennt auf genommen werden. Es ist dabei eine künstlerische Unwahrhaftigkeit im Spiel, die sich prompt rächt. Das Ballett hat mehr Chancen. Wenigstens theoretisch. Doch
Einen Beitrag zur geistigen Landesverteidigung des Miisiklandes Österreich wül künftig das Fernsehen leisten, indem es der Weltöffentlichkeit, aber natürlich auch dem Bundesbürger, mehr als bisher Konzerte und Opem präsentiert, die, ihren Produktionsbedingungen entsprechend, nur dem Großstädter zugänglich waren. — Je zwei Opern sollen jährlich produziert und auch ausländischen Stationen angeboten werden, zimächst „Salome” von Strauss (da wird es entscheidend auf die Besetzung der Titelpartie ankommen), danach „Der Barbier von Sevilla” von Rossini (hier ist wohl
Mit dem in den Jahren 1922—1923 komponierten „Marienleben“ nach Rilkes bekanntem gleichnamigen Zyklus war dem damals 28jährigen Paul Hindemith ein Werk gelungen, das weiteste Verbreitung fand und auch von den — damaligen — Gegnern der Neuen Musik anerkannt wurde. Gerade dieser Erfolg sowie die Verantwortung vor dem sakralen Gegenstand bewogen Hindemith 25 Jahre später, zu prüfen, ob er nicht nur sein Bestes, sondern das Allerbeste gegeben habe. In dieser Neufassung von 1948 sang Gundula Janowitz im Großen Saal des Mozarteums die fünfzehn Lieder. Ihr Vortrag war intensiv, ernst,
DAS NEUE UNIVERSUM. Ein Jahrbuch. Forschung, Wissenschaft, Unterhaltung. 84. Bd. 1887. Union-Verlag, Stuttgart. 484 Selten. DM 18.80.Der neue Band des beliebten und bewährten Universums, „für alle Vierzehn- und Vierzigjährigen“, enthält rund 50 Beiträge und über 500 zum Teil farbige Abbildungen und Tafeln. Fachleute und Sachkenner berichten darin über die neuesten technischen Fortschritte und die Ergebnisse naftorwissenschafthcher Forschung. Eröffnet wird der stattliche Band — natürlich! — mit einem ustführiichen Bericht über zehn Jahre Weltraumfahrt unter dem Titel „Die
In der Zeit vom 16. bis 24. September wird in New York das neue Opernhaus am Lincoln-Center festlich eröffnet. Wer vor Zehn Jahren etwa dem gleichen freudigen Ereignis in Wien beigewohnt hat, nämlich der als Austrian Coronation bezeich- neten Einweihung des erneuerten großen Hauses am Ring, wird das, was sich innerhalb der nächsten zehn Tage und der darauffolgenden 30 Wochen jenseits des großen Wassers abspielt, nicht ohne Interesse und Anteilnahme verfolgen.Das neue Haus (selbstverständlich mit allen technischen Novitäten ausgestattet), seine noble Fassade und der traditionell
Der mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis 1961 ausgezeichnete Germanist Prof. Dr. Herbert Cysarz widmet seine neueste Schrift Prag und seiner Bedeutung für das deutsche Geistesleben (Herbert Cysarz: „Prag im deutschen Geistesleben, Blicke durch ein Jahrtausend, Schriftenreihe der Künstlergilde. Band 1, Kessler Verlag, Mannheim- Sandhofen, 92 Seiten, S 36.—). Prof. Cysarz, der ein Jahrzehnt an der Prager deutschen Universität lehrte, entrollt ein quellentreues und eigenständig durchgestaltetes Gesamtbild des unvergänglichen Prag von den Anfängen bis in das Jahr 1945. Mit seinem
Ausgewählte Prosa. Von James Joyce. Im Verlag der Arche, Zürich. 158 Seiten.Ein sehr instruktiver und fesselnder Querschnitt durch das Schaffen des für die Entwicklung des zeitgenössischen „Romans“ hochbedeutsamen großen irischen Schriftstellers mit Proben aus den Hauptwerken „Ulysses“ und „Finnegans Wake“ sowie aus dem „Jugendbildnis“. Die Einleitung und eine biographische Skizze schrieb T. S. Elliot; „Finnegans Wake“ übertrug und kommentierte Giedion-Welcker. Mit Bildern versehen und mustergültig sauber ausgestattet, wie alle Bücher dieser Reihe.Kleines Erdenrund.
Vom Historismus zur Soziologie. Von Carlo A n t o n i: Uebersetzt von Walter Goetz. K. F. Koehler-Verlag, Stuttgart. 307 Seiten.Der Verfasser, Geschichtsphilosoph an der Universität Rom. zeichnet einen Stammbaum jener Soziologie, der in Max Weber gipfelt und über Troeltsch und Meinecke herab in Dilthey wurzelt. Jedem der Werkleute an dieser neuen Wissenschaft ist ein Abschnitt gewidmet, je eine intellektuelle Biographie meisterhaften Zuschnitts.Ordo. Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, 5. Band, Verlag Helmut Küpper vormals Georg Bondi, Düsseldorf und München 1953.
Almanach des S. Fischer Verlags. Das 66. Jahr. 157 Seiten.Proben aus neuen und neuaufgelegten Verlagswerken von Fry, Goes, Hausmann, Hofmannsthal, Kafka, Kolb, Maas, Mann, Saroyan, Werfel, Wilder, Zuckmayer u. a. Besonders hübsch der Schutzumschlag von Otl Aicher im Paul-Klee-Stil.Jan Lobel aus Warschau. Von Luise R i n s e f. Erzählung. S. Fischer Verlag. 82 Seiten.In eine oberbayrische Gärtnerei wird der heimatlose Flüchtling Jan Lobel verschlagen. Wie ein Schatten taucht er auf, findet Liebe, stiftet Verwirrung der Gefühle und verschwindet. Dieser Erzählung wurde hohes Lob zuteil.
Sprachdummheiten. Von Gustav Wustmann. Walter de Gruyter & Co., Berlin. 386 Seiten.Die vorliegende, von Werner Schulze erneuerte 12. Auflage des bekannten Werkes, vom Verlag in Dünndruck mit widerstandsfähigem Ganzleineneinband dargeboten, läßt nur einen Wunsch offen: daß entweder durch Kursivdruck oder kleine Zeichen die Aenderungen und Hinzufügungen zum alten „Wustmann“ von 1891 kenntlich gemacht seien. Die junge Generation, soweit sie richtig schreiben lernen will, sei an das Buch erinnert!Busses Welttheater. Von Walter T o m a n n. Biederstein-Verlag, München. 109 Seiten.Das
Der Zauberer von Sansibar. Geschichten aus Heimat und Welt. Von Friedrich Schnack. Mit 29 Zeichnungen von Georg Koschinski. Bechtle-Verlag, Eßlingen am Neckar, 1951. 223 Seiten.Schnacks Reisenotizen sind Beobachtungen, Anmerkungen und Neuschöpfungen eines Poeten, niemals Journalisten. Sie besitzen daher den Reiz der intimen Aussage und der besonderen Wahrheit, nicht Wirklichkeit: Idyllen, Naturkatastrophen und Menschliches aus der fränkischen Heimat und exotischen Fernen. Kostbarer Buchschmuck.Die Geschichte eines unruhigen Sommers.Roman. Von Frank T h i e ß. Paul-Zsolnay- Verlag, Wien.
Zwei Schlagzeilen in einer deutsdien Zeitung sind charakteristisch und weisen auf die Initiatoren und Trager der .Wodie der Briiderlichkeit", zu der die Deutschen aufgerufen wurden: .Die fiinf Miinchner Hodischulen leiten Woche der Briiderlidi- keit ein und .Ein Gesprach der Konfes- sionen als AbsdiluBberidit .Eine Woche der Briiderlichkeit? Kann man fur Liebe Propaganda machen? Diese Frage stellte der deutsche Bundesprasi- dent in einer Eroffnungsansprache und erinnerte daran, daB jenes Wort, gegen das Wir so miBtrauisch geworden sind, einer kirchlidien Einriditung, der Congre- gatio de
Renate von Natzmer. Eine Paralleldichtung zu Schillers „Kindsmörderin“. Von Enrica von Handel-Mazzetti. Eingeleitet von Doktor Kurt V a n c s a. Privatdruck (400 Stück maschinennumeriert, hier: Nr. 26) hergestellt in der Werkstätte Franz Kling, Linz-Urfahr, 1951. •Zum 80. Geburtstag E. v. Handel-Mazzettis erschien diese sprachlich erstaunlich biegsame, in ihrer Idee kaum anders denn als olympische Laune der verehrungswürdigen Dichterin zu wertende Ballade, die die bekannte Ballade Schillers mit kühnem Griff in modernste Beieiche (die politisch zwielichtige Landesverratsaffäre
Die österreichische Volksernährung. Verbrauch, Erzeugung, Außenhandel. Von Felix Ringhoffer und Theodor Wense. Prinzhorn-Verlag, Solbad Hall in Tirol. 93 Seiten.Gespannt auf die Vorschläge der Verfasser zur Steigerung der Produktivität der österreichischen Landwirtschaft, nimmt der Leser die Broschüre zur Hand, um sie enttäuscht wegzulegen: Quellenangaben fehlen und die gebotenen Tabellen zeigen, daß sich die Verfasser kaum ernstlich mit Statistik befaßt haben. Zahlreiche grobe Satzzeichenfehler und die Reklame für verschiedene Firmen im Text wirken störend.Sie hörten seine
Wagrainer Geschichtenbuch. Von Karl Heinrich W a g g e r 1. Otto-Müller-Verlag, Salzburg, 258 Seiten.Innerhalb der geplanten Gesamtausgabe bildet die vorliegende Prosasammlung den zweiten Band. Er enthält — für den Kenner von Waggerls Werk — kaum etwas Neues, bietet aber dem Freund und der großen Lesergemeinde des Dichters in gefälliger Form, was da und dort, sogar als Einschiebsel in größere Werke, zerstreut war: die Kalendergeschichten mit den Legenden und Betrachtungen, das Wagrainer Tagebuch und das Wiesenbuch. Letzteres leider ohne die Scherenschnitte von der Hand Waggerls Ein
Orientexpreß. Von Graham Greene. Rowohlt-Verlag, Hamburg. 233 Seiten.Ein Thriller im bekannten Stil des „Dritten Manns“. Politisches Abenteuerbuch, Kriminalstory, Liebesgeschichte: alles auf einmal, alles während einer Fahrt von Ostende nach Istambul. Zwar erleben wir auch hier in einigen Szenen jene für Greene charakteristische Technik, mit wenigen Strichen psychologische Meisterstudien zu entwerfen, aber es bleibt doch alles nur Oberfläche. Von Werken, wie „Das Herz aller Dinge“ oder „Die Kraft und die Herrlichkeit“, ist dieses Buch jedenfalls nicht geringer entfernt als
Der hellige Ambrosius, Bischof von Malland (f 397). 4. Bändchen der Schriftenreihe „Die Kirchenväter und wir. Zeitnahes Väterwort.“ Von DDr. Josef Lenzenweger. St.-Adalbero-Verlag der Benediktinerabtei Lambach, Oberösterreich, 1950. 48 Seiten, zwei Lichtbilder. S 5.20.Diese Reihe ist ein Volltreffer: Wesentliches, knapper Rahmen, feine Form. Der Linzer Kirchenhistoriker entwirft sachkundig das Bild des großen Spätrömers und erfüllt es durch geschickt ausgewählte Textproben mit Farbe und Leben. Eine Wochenendlektüre einmal anders! Schon für den Autobus.Und wie sinnig, daß eine
Wiedersehen Im Hotel Europe. Roman von Bernhard W. Neureiter. Hilstein-Verlag, Bad Reichenhall-Salzburg. 205 Seiten. S 19.—.Stil hat dieser kleine Roman keinen; seine Handlung ist simpel, seine Sprache ganz und gar farblos. Bleibt als Vorzug, daß er gut gemeint ist und Berichte über die Leidensemigration der Batschkadeutschen in ihn eingeflochten sind.Fabelfibel. Von Ledebur. Manutiuspresse, Wien 1950. 56 Seiten.Dieses „Bilderbuch für Kinder von 8 bis 80 Jahren“, wie es sich im Untertitel nennt, ist eine vergnügliche Oase in unserer ernsten Zeit, wozu nicht allein die alten bekannten
Unter den älteren Vertonungen des „Magnificat", eines der drei Cantica majora, ragen die Kompositionen von Monteverdi, Schütz und Bach hervor. Ihre innere Einheit ist durch die Gestaltung des gleichen Textes und durch die Tatsache gegeben, daß es sich um Barockwerke handelt. In jeder der drei Vertonungen aber spiegelt sich die besondere zeitliche und örtliche musikalische Situation sowie die ausgeprägte künstlerische Persönlichkeit des Meisters. Monteverdis Komposition ent. stammt der liturgischen Musikpraxis von San Marco in Venedig und steht noch ganz auf dem Fundament der