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Sprachdummheiten. Von Gustav Wustmann. Walter de Gruyter & Co., Berlin. 386 Seiten.

Die vorliegende, von Werner Schulze erneuerte 12. Auflage des bekannten Werkes, vom Verlag in Dünndruck mit widerstandsfähigem Ganzleineneinband dargeboten, läßt nur einen Wunsch offen: daß entweder durch Kursivdruck oder kleine Zeichen die Aenderungen und Hinzufügungen zum alten „Wustmann“ von 1891 kenntlich gemacht seien. Die junge Generation, soweit sie richtig schreiben lernen will, sei an das Buch erinnert!

Busses Welttheater. Von Walter T o m a n n. Biederstein-Verlag, München. 109 Seiten.

Das Büchlein stellt den Leser und den kritischen Beurteiler mit aller Schärfe vor die Frage nach der Statthaftigkeit der Stilnachahmung, zumindest

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zu beziehen durch die Buchhandlung „HE 8 0 1. D“, Wipn VIII. Strozzigasse 8

der Stilfiliation. Denn keines dieser 21 Prosastücke ist ohne das Vorbild Kafkas denkbar, so originell sie auch in der thematischen Erfindung sein mögen und so sehr auch die Tonart von der Kafkaschen differiert. Trotz dieses Einwandes: hochinteressant und von literarischer Bedeutung. (Die Verlagsankündigung auf dem Lesezeichen verharmlost ein

Die Heilung durch den Geist. Von Stefan Zweig. S.-Fischer-Verlag, Wien. 345 Seiten. '

Der große Fehler der modernen Medizin, dies der Tenor des vorliegenden Buches, das 1930 erstmalig erschien, ist ihre Entseelung. Die Krankheit selbst kann in Wirklichkeit nur aus der Gesamtpersönlichkeit des Menschen verstanden und auch geheilt werden. Das vorliegende Buch schildert drei Vorkämpfer der Heilung vom Geiste aus: Mesmer, Baker-Eddy und Freud. Die Darstellung ist durchaus objektiv, selbst bei Freud, dem der Verfasser sehr nahe steht, werden Fehler in seinem System aufgedeckt.

Obwohl das Anliegen des Autors bereits veraltet ist, da die moderne Medizin sich weitgehend seine Forderung zu eigen machte, wird die Biographie dieser drei Persönlichkeiten sicher noch viele Leser interessieren.

Der König und sein Meister. Roman von Ottokar Janetschek. Verlag Kremayr und Scheriau, Wien. 347 Seiten.

Eine flüssige Darstellung aus dem Leben Richard Wagners und seines großen Mäzens König Ludwigs II. von Bayern; die tragische Freundschaft zwischen Künstler und Herrscher, die entscheidungsschweren Jahre 1866 und 1871, das Werden Bayreuths: eine interessante Epoche deutscher Geschichte und Kunstentwicklung, die man sich wohl farbiger geschildert und tiefer gedeutet vorstellen könnte. P. C. G. *

Die schwimmende Insel. Von Anne P a r i s h. Verlag Waldheim-Eberle, Wien. 165 Seiten.

Ein in Kisten verpacktes Puppenhaus mit seiner Puppenfamilie wird über das Meer geschickt; das Schiff geht unter und das Haus wird an eine einsame Insel gespült. Was nun diese Puppen erleben, wie sie sich in ihrem neuen Leben ohne Kinder zurechtfinden, bis sie wieder von Matrosen gefunden werden, erzählt dieses Buch. Es ist flott geschrieben, originell und hat eine Menge reizender Einfälle; es wird Kindern bis zu zehn Jahren Freude und unbewußte Belehrung bringen.

Freund der Tiere. Von Daniele V a r e. Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt a. M. 264 Seiten.

Diese anziehende, mit Eleganz geschriebene Erzählung verwebt in das Schicksal zweier Menschen, die zueinander finden, den Bericht von ihnen liebgewordenen Tieren. Daniele Vare erweist sich hier einmal mehr als geschmackvoller und gewandter Erzähler. C. P.

Und die Erde hört zu blühen nimmer auf. Von Heinz N o n v e i 11 e r. Europäischer Verlag, Wien. 64 Seiten.

Erfreulicherweise blühen die Verse einfacher als der Titel. Man erinnert sich an Leifhelm. Aber noch knospets. Man kann nur wünschen: Schauen, nicht über das zu Schauende — denken!

Almanach auf das Jahr 1953. Deutsche Verlags-anstalt Stuttgart, 176 Seiten.

Der sehr geschmackvoll gedruckte und ausgestattete Band enthält vierzig gut ausgewählte Texte, die ein klares Bild der Verlagsproduktion bis Ende 1952 sowie auch eine Vorschau auf die kommenden Werke geben. Die verschiedensten Gebiete des literarischen Schaffens sind vertreten. Die Leseproben stammen von bereits Prominenten wie Benrath, Behse, Buzzati, Gide, Keyserling, Malraux, Morgan, Ortega y Gasset, Roland und Ina Seidel, aber auch neue Namen finden wir, so Paul Gadenne, Hans Gabriel Falk, Ernst Poseck und,Rolf Schroers. Ein Verlagsverzeichnis bildet den Abschluß. Sechzehn Autorenbildnisse auf Kunstdrucktafeln sowie viele Zeichnungen im 1 'ext vervollständigen diesen Almanach, der uns die kulturell bedeutsame Tätigkeit der Deutschen Verlags-Anstält eindrucksvoll vor Augen stellt und. gleichsam als eine kleine Anthologie der wertvollen modernen Literatur zu betrachten ist.

(Kurzbesprechungen von: Helmut A. Fiechtner, Willy Lorenz, Peter C. Gernodt, Grete Steinbock, Carl Peez. Hanns Salaschek, Theo Trümmer.)

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