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Aus dem Leben der Kirche

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Das Mysterium der heiligen Kirche. Ihr

Wirken im Organismus der Ubernatur. Von Carl F e c k e s. Verlag Schöningh, Paderborn 1951. 287 Seiten.

Die Tatsache allein, daß dieses Werk bereits in dritter Auflage erscheint, beweist seine Hochschätzung in theologischen Kreisen, an die es sich in erster Linie wendet. Die vorliegende Ausgabe hat auch bereits die Enzyklika „Mystici corporis“ berücksichtigt, ohne daß, wie der Verfasser im Vorwort bekennt, der Charakter des Werkes dadurch hätte verändert werden müssen. Gestützt auf die besten theologischen Quellen, das kirchliche Lehramt, den heiligen Thomas und Matthias Scheeben vor allem, zeigt der Verfasser die Kirche als Fortsetzung des Heilswerkes Christi. In der Einleitung gibt er einen sehr guten Uberblick über den Wandel im Kirchenerlebnis und im Schlußkapitel eine knappe und tiefe Darstellung des Verhältnisses zwischen Maria und Kirche. Der Form nach richtet sich das Werk, ohne die wissenschaftliche Gründlichkeit preiszugeben, doch an weitere Kreise. Wir erblicken in diesem Werk die bedeutendste neuere deutsche Darlegung der Lehre vom mystischen Herrenleib der Kirche.

Innerlichkeit. Das Geheimnis des Erfolges im apostolischen Wirken. Von Dom J. B. Chautard. Deutsch bearbeitet von Doktor Alois Wie6inger, Abt von Schlierbach. Verlag Räber und Cie., Luzern 1947. 326 Seiten.

Dieses Werk des Abtes Chautard hat für seinesgleichen einen seltenen Erfolg erzielt. Die französische Originalausgabe hat beim Erscheinen der 5. Auflage der deutschen Ubersetzung bereits eine Höhe von 240.000 Exemplaren erreicht, die deutsche Ausgabe mit dieser 5. Auflage die Höhe von 17.000 Exemplaren Was diesem Werk den großen Erfolg einbrachte, ist weder ßcine glänzende literarische Form, noch 6ind es die tiefen theologischen Spekulationen, sondern e6 ist eine aus dem Herzen kommende und zu Herzen gehende Uberzeugung und Begeisterung. Das Buch i6t aus der lebendigen Erfahrung für das Leben geschrieben. Der Verfasser zeigt eich auch in der aszetischen Literatur sehr bewandert. Was dem Buche seinen besonderen Wert gibt, ist die Begrenzung des Themas, das schließlich die ganze aszetisch-my6tische Theologie beinhaltet, auf die ewig aktuelle Frage: Apostolat und Innerlichkeit, wie es schon der Untertitel des Buches anzeigt. Die Ausführungen des heiligmäßigen Autors liefern einen überzeugenden, ja, man möchte fa6t 6agen, überwältigenden Beweis für die absolute Notwendigkeit des innerlichen Lebens für das Apostolat. Gleichzeitig geben sie praktische Anweisungen für die Pflege dieses inneren Lebens. Dieses Buch gehört in die Hand aller neuzeitlichen Apostel, ob Ordensleute oder Weltpriester oder Laien. Alle werden gleicherweise aus dieser Lektüre viel Nutzen und Freude schöpfen, vielleicht auch Anregung zu e-ner ernsten Gewissenserforschung bekommen.

Die Herrlichkeiten der Sakramente. Von Erzbischof Georges G r e n t e. Ubersetzt von Prof. Dr. Josef Brinktrine. Verlag Schöningh, Paderborn 1951. 296 Seiten.

Professor Brinktrine, der Verfasser einer bereits in dritter Auflage vorliegenden Meßerklärung, hat sich durch die Ubersetzung dieses Werkes ohne Zweifel ein Verdienst um die religiöse Literatur Deutschlands erworben. Die Darstellung der Sakramentenlehre, wie sie Erzbischof Grente im vorliegenden Werk in glänzender Sprache, der auch die Übersetzung durchaus gerecht wird, bietet, ist nicht nur für Theologen und Seelsorger überaus anregend, sondern sie ist auch den Laien als wertvolle und gleichzeitig anregende religiöse Lektüre wärmstens zu empfehlen. Hervorgehoben zu werden verdienen besonders die dogmatische Klarheit und Sauberkeit, die innige Vertrautheit des hochwürdigsten Autors mit den theologischen Quellen und die klug abgewogenen seelsorglichen Anwendungen. In diesen Punkten ist das vorliegende Werk ein Musterbeispiel für die Behandlung theologischer Stoffe. Besondere Lebendigkeit verleiht der Autor seinen Ausführungen durch die Form des Zwiegesprächs mit dem Leser. Er beweist darin auch seine ausgezeichnete Kenntnis der religiösen Verfassung des heutigen Menschen.

Mit dieser letzten Ausgabe, die im Rahmen der Stockholmer Gesamtausgabe der Werke von Thomas Mann erscheint, hat rier Roman eine Auflage von 1,180000 erreicht — ein Zeichen dafür, von wie vielen er als Dokument einer Zeit und ihres Verfalls anerkannt wurde. Beim Wiederlesen ist die aufschlußreichste Entdeckung vielleicht die der Herkunft des virtuosen Stilisten: aus der Sphäre des Realismus etwa in der Art Theodor Fontanes. A. F.

Sieben Gläser Chanibertin. Kriminalroman von Otto M i e 1 k e. Broschek-Verlag, Hamburg.

G. K. Chesterton, der es ja wissen mußte, schrieb einmal: „Es gibt verschiedene Arten der Literatur und verschiedene Arten der Kriminalliteratur. Ich persönlich konnte nie einsehen, warum die psychologische Darstellung eines scharfsinnigen Verbrechers weniger wertvoll sein sollte als die eines verliebten Idioten ...“ Dieser etwas drastische Ausspruch paßt gut auf die „Sieben Gläser Chambertin“ von Otto Mielke. Eine sauber geschriebene Kriminalgeschichte, ohne verstiegene Konstruktion, die Lösung unerwartet und vernünftig. F. W.

Modulationslehre. Von Adolf S e d 1 a k. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1951. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher Österreichs. 137 Seiten mit zahlreichen Notenbei6pieIen.

Neben den 6chon bekannten Veröffentlichungen über dieses Gebiet von Riemann, Reger und Wöß muß dieses Büchlein seiner zeitnahen Gestaltung wegen beachtet werden. Der für jeden Musiker wichtige Stoff wird nicht theoretisch-schematisch, sondern praktisch mit Rhythmus und Motiv, abgewandelt; ein unstreitiger Vorzug dieses Buches. Kleine Unebenheiten in Text und Beispielen wird eine 6icher notwendige 2. Auflage leicht verbessern. L. N.

Judas Thaddäus. Helfer in jeglicher Not. Von Franz J a n t s c h. Styria, Steirische Verlagsanstalt, Graz-Wien. 139 Seiten.

Eine originelle Idee, dieses Buch — wie übrigens fast alle Schriften des Autors. Judas Thaddäus ist einer der populärsten Heiligen in Österreich. Diese Popularität nun benützt der Autor, um den Verehrern des Heiligen eine Homilie über das Christentum zu halten. Ausgehend vom Heiligen, über den er sämtliches Material zusammengetragen hat, endigend bei der Heiligkeit des Christen. Es ist zu hoffen, daß viele Verehrer des Heiligen das Buch in die Hand nehmen.

W L.

Die Kraft in uns. Von Haniel Long. Verlag Hermann Rinn, München. 88 Seiten.

Eine Novelle über den Eroberungszug Cortez' in Amerika Von einem bei uns noch gänzlich unbekannten amerikanischen Autor. In wenigen Strichen gelingt dem Autor das Einfangen der Atmosphäre, die aus Spanier-tum, Verzweiflung, Todesmut, indianischer Zartheit besteht. Ein eigenartiges Buch. Stellenweise sehr schön. W. L.

(Kurzbesprechungen von: Roman Herle, Albert Friedrich, Friedrich Wallisch. Leopold Nowak. Willy Lorenz.)

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