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Mit der Aufnahme in diese Rubrik 1st noch kein Werturteil über die hier genannten Bücher verbunden.

Leben in Christus. Zusammenhänge zwischen Dogma und Sitte bei den Apostolischen Vätern. Von Karl H ö r m a nn. Verlag Herold, Wien. 348 Seiten.

Katholische Glaubenslehre; Von Adrian Kunz. Benziger-Verlag, Einsiedeln. I. Band, 1. Teil, 254 Seiten.

Passionsbrauch- und Christi - Leiden - Spiel. Von Leopold Kretzenbacher. Otto- Müller-Verlag, Salzburg. 147 Seiten.

Psychiatrie und Seelsorge. Eine praktische Anleitung für Seelsorge und ihre Hilfskräfte. Von Dr. med. H. Dobbelstein. Verlag Herder, Freiburg. 164 Seiten.

Deine Schutzpatrone in Freud und Leid. Ein katholisches Volksbuch. Von Dr. Josef Hochleitner. Im Selbstverlag. 159 Seiten.

Heilpädagogik. Einführung in die Psychopathologie des Kindes. Von Hans Asperger. Springer-Verlag, Wien. 280 Seiten.

Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie. Von Wolfgang Stegmüller. Humboldt-Verlag, Wien. 494 Seiten.

Die Revolution der Ehe. Von A. L o i d 1. Verlag der Berichte zur Kultur- und Zeitgeschichte, Wien. 48 Seiten.

Ahnung und Aussage. Von Bernt von Heiseier. C.-Bertelsmann-Verlag, Gütersloh. 359 Seiten.

Buch des Betrachters. Von Josef Ortega y Gasset. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart. 294 Seiten.

Kultur und Geschichte der Oper. Ihre Verbindung mit dem Leben, den Werken des Geistes und der Kunst. Von Joseph Gregor. Zweite revidierte und erweiterte Ausgabe. Gallus-Verlag, Wien. 503 Seiten.

österreichische Kirchenmusik. Publikationen für den praktischen und wissenschaftlichen Gebrauch, geleitet und herausgegeben von Dr. Karl Pfannhauser. Band 8: Johann Georg Albrechtsberger, Messe in Es-dur, Missa Sancti Josephi, Orgelpartitur (Dr. Andreas Weißenbäck): Band 9: Johann R. v. Herbeck, Redemptor nobis natus est, Pueri concinite, Klavierauszug (Louis Ditė). Verlag Ludwig Döblinger (Bernhard Herzmansky) KG, Wien. Beide mit ausführlichem historischem Quellennachweis.

Die Liebe der Danae. Herkunft, Inhalt und Gestaltung eines Opernwerkes. Von Dolf Lindner. Österreichischer Diana - Verlag, Wien. 67 Seiten.

Danae oder die Vernunftheirat. Szenarium und Notizen. Von Hugo von Hofmannsthal. S.-Fischer-Verlag. 51 Seiten.

Van Zantens glückliche Zeit. — Van Zan- tens Insel der Verheißung. Von Laurids Brunn. S.-Fischer-Verlag. 368 Seiten.

Nannerl. W. A. Mozarts Schwester. Von Walter Hummel. Amalthea-Verlag, Wien. 103 Seiten.

Merk Sittich und Wolf Ditrich von Ems. Die Wegbereiter zum Aufstieg des Hauses Hohenems. Von Ludwig W e 11 i. Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn. 140 Seiten.

Recht und Politik in Adalbert Stifters Witiko. Von Erich F e c h n e r. H. Lauppsche Buchhandlung, Tübingen. 87 Seiten.

Im Banne des Kommunismus. Ein Werkbuch über Idee und Gefahr des Kommunismus. Vor Karl Steger. Rex-Verlag, Luzern. 360 Seiten.

Krone und Herz. Thronfolger Franz Ferdinand. Roman. Von Eduard P. Danszky. Verlag St. Gabriel, Mödling bei Wien. 342 Seiten, 32 Seiten Bilder, Preis S 68.—.

Die Reise nach Hallstatt. Eine Erzählung. Von August Karl Stöger. Oberösterreichischer Landesverlag. 285 Seiten.

Pariser Nokturno. Chronik des Marquis von Brinvilliers. Von Eckart von N a s o. Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt a. M. 170 Seiten.

da der Apparat nicht mit Leben erfüllt ist.

Auf die Wiedergeburt des Menschen zielten auch die beiden Vorträge von Prof. Ör. Amadeo Silva-Tarouca, Graz, die besonders in ihrem ersten Teil mit seinen kühnen Formulierungen zur Grundlage einer öffentlichen Diskussion wurden. „Die Revolution ist zu Ende“, hatte zuvor Prof. Dr. Alois D e m p f, München, in seinem geistvollen Vortrag über „Die versuchte Verwirklichung der Civitas Dei in der Christen-heit' gesagt. „Die kopernikanische Revolution ist zu Ende, der Fatalismus in der Gesellschaftsbewegung ist zu Ende “ Und hatte freilich hinzugesetzt, daß die falschen soziologischen Ideen noch da sind, die politische Revolution noch nicht zu Ende ist — und es an der Zeit sei, daß die Geistigen ihre Aufgaben erkennen. Dempf schloß mit dem Wort Herodots: Das größte Leid sei, zu wissen, wie die Not gewendet werden könne und sie doch nicht wenden zu können.

Ein ernster Schluß, aber im ganzen war vielleicht doch noch zuviel Triumph, zu viel christlicher Kulturoptimismus in diesen Ausführungen. Silva-Tarouca aber fragte ironisch: Sollen wir Christen Schafe im Wolfspelz, soll ein Flugzeuprozes- sionszug der endgültige irdische Sieg des Christentums sein? Und er unterschied: Hat der Katholik politische Aufgaben in unserer Zeit? Nein! Hat der Katholijc in unserer Zeit politische Aufgaben? Ja! Denn wir sind als Christen ebenso zur Politik verpflichtet wie jeder andere Mensch! Zu einer Politik des

Menschen, der Verwirklichung des tyfen- schen in der Gemeinschaft. Sieg der christlich-sozialen Parteinummer oder Scheiterhaufen? Wir wissen es nicht. Planen müssen wir freilich, denn wir sind in diese Zeit mit ihren Aufgaben gestellt. Aber wir müssen planen, so als planten wir nicht. Und wir können nur hoffen, daß zu unserem ehrlichen Bemühen das übrige dazugegeben werde.

Ins Konkrete gingen der Vortrag von Ministerialrat Dr. Heinrich Kipp, Bonn, über „Göttliches Recht in der Staatsauffassung“ — mit sehr klaren Vorschlägen eines Naturrechtlers für die praktische Jurisprudenz und eingehender Kritik des Bonner Grundgesetzes — und der Vortrag des Moraltheologen Prof. Dr. Rupert Angermai r, Freising, über „Strafe in der rechtlichen Gemeinschaft".

„Der Staat hat Diener der Vergeltung zu sein, nicht Herr darüber.“ Sätze wie diese reichen unmittelbar in das Leber hinein, bleiben nicht stehen bei befriedigtem Abgerundetsein einer Theorie.

Denn dies ist der Sinn der Besinnung daß der Mensch gerettet werde — auf dem Wege, den wir nun deutlicher sehen! — Das Ergebnis der ersten Woche: von verschiedenen Ansätzen und Fragestellungen ausgehend, zeigten die Vortragenden, selbst Persönlichkeiten sehr differenter Artung, doch alle das eine auf: die Größe der Aufgaben und die hohe Verantwortung des Christen im Raum des Politischen und der Gesellschaft, in einer Welt, die im Wandel ist.

Ruth Medger-Hamerla

dort, wo zum Beispiel Bauern mit genügend großem Besitz vorhanden ' sind, Wäre es fehl am Platz —-, aber das hier ein Maximum dessen darstellt, was geleistet werden kann an sozialer Besserstellung dieser Menschen,

Valdagno ist eine kleine Stadt in der Nähe von Vicenza. Sie besteht aus zwei Teilen: einer typisch italienischen Altstadt, mit einer großen barocken Kirche, kleinen Palazzis, engen Gassen, kleinen Geschäften und einer hochmodernen Stadt mit Arbeiterwohnhäusern, Krankenhaus, Kindergarten, Altersheim, Schulen, Kino, Sportstadion, Villen für Direktoren, eleganten Restaurants Geschäften, Kaffeehäusern, die einen köstlichen Espresso bereiten. Überragt von einem Fabriksgebäude von enormen Ausmaßen, auf dem in großen Buchstaben das Wort „Marzotto“ steht. Es ist die größte Textilfabrik Italiens, mit 54.000 Spindeln, 2000 Webstühlen, die 3,000.000 Meter Wollstoffe im Jahr erzeugen. Oder plastischer ausgedrückt: eine Stoffmenge, die genügt, um eine Million Menschen pro Jahr mit einem Anzug zu versehen. Es ist jene Fabrik, die eine der Hauptquellen des Reichtums des Besitzers darstellt, das auf jährlich 420 Millionen Lire Privateinkommen angegeben wird, ein Reichtum, der es ermöglicht, nicht nur ein großer Mäzen für Kunst und Wissenschaft zu sein, wie es heute in Europa nur mehr wenige gibt, sondern der es Vor allem ermöglicht, solche soziale Experimente, wie die Siedlung Santa Margherita, zu schaffen, wie dieser moderne Teil von Valdagno mit seinen Wohnvierteln, seinen sozialen Einrichtungen, die weit alle staatlichen Errungenschaften in den Schatten stellen. Ein Reichtum, der es ermöglicht, in der Nähe von Venedig für die eigenen Arbeiter und Angestellten einen Lido zu schaffen, wieder mit modernsten Gebäuden und allen hygienischen Vorrichtungen, mit lustigen Klosterschwestern, die die kleinen Kinder beaufsichtigen. Mit einer Sauberkeit, die

amerikanische Verhältnisse erreicht. Und Preisen, die niedrig für Italien sind.

1836 begannen die Marzottos in Valdagno mit einer kleinen Weberei, in der sie 12 Arbeiter beschäftigten. Valdagno war seit langem der Mittelpunkt einer blühenden Textilindustrie gewesen. Venedig, die Königin der Meere, bezog von dort ihre Stoffe für ihre Bewohner, ihre Matrosen, ihre Soldaten. Als die Republik von San Marco an Napoleon fiel, erzeugte Valdagno die Uniformstoffe für die Soldaten des Korsen. Einige Jahre nach der Angliederung an Österreich raffte eine Cholera einen Großteil der Einwohner hinweg. Eine tödliche Atmosphäre lag über dem Tal. Einer der Marzottos, der die Seuche überlebt hatte, begann von neuem. Mit zwölf Arbeitern. Ein armer Weber, angesichts der ungeheuren britischen Textilfäbriken dieser Zeit. Und der böhmischen, die den englischen erbitterte Konkurrenz machten. Der damalige Marzotto war seiner Zeit voraus. Er überflügelte die übrigen Unternehmer durch Einführung des maschinellen Betriebes an Stelle des Handbetriebes. Etwas von diesem „Der-Zeit-voraus-Sein“ ist der Familie geblieben. Heute ist sie es auf sozialem Gebiet.

„Wer immer", sagt Leo XIII. in seiner Enzyklika „Rerum novarum“, „mit einer größeren Fülle von Gütern gesegnet wurde, der hat sie zu dem Zweck bekommen, daß er sie zu seiner eigenen Vervollkommnung und ebenfalls zum Besten seiner Mitmenschen verwende."

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