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Helliges Priestertum. Von Josef S t a u d i n-g e r. Benziger-Verlag, Einsiedeln. 452 Seiten.

Der bereits durch sein Werk „Das Jenseits“ bestens bekannte Theologieprofessor aus Klagenfurt schenkt uns in seinem neuesten Werk bis ins letzte sorgältig ausgefeilte Betrachtungen und Lesungen für den Priester. In 55 Abschnitten wird eine vollständige Lehre vom innerlichen Leben geboten. Gottes Wort in der Heiligen Schrift wird ausgiebig als Grundlage der Betrachtungen verwendet. Das Werk spricht nicht nur zum Geist, sondern ebenso bewußt zum Herzen des Geweihten. Eine tiefgläubige Priesterpersönlichkeit zeigt hier in großer Vornehmheit den Weg zum heiligen Priestersein. Die Ausstattung des Großoktavbandes ist sehr gediegen. T. B.

Wie die Kirche regiert wird. Von Heinrich S c h a r p. Verlag Josef Knecht, Carolus-druckerei, Frankfurt am Main. 128 Seiten, 15 Bilder.

Heinrich S c h a r p, ehemaliger Chefredakteur der „Rhein-Mainschen Volkszeitung“, 1934 von dem NS-Regime seines Postens enthoben, ging als Korrespondent kirchlicher deutscher Blätter nach Rom. Eine Tätigkeit, die ihm einen tiefen Blick in die Organisation des Zentrums der katholischen Christenheit gewinnen ließ. Ein kleines Büchlein, „Wie die Kirche regiert wird“, war die Frucht dieser vatikanischen „Nachbarschaft“. Es war gleich vergriffen. Eine zweite Auflage folgte bald, eine dritte verboten die Nazis. Erst jetzt, anläßlich des Heiligen Jahres, konnte dieses Buch neuaufgelegt werden. Ein-gutes Hilfsmittel für alle Rompilger. Leider österreichischen Pilgern kaum zugänglich, da nur wenige Exemplare dieses Werkes den Weg aus Deutschland nach Österreich finden dürften.

W. L.

Napoleon und Pius VII. Von Else H o c k s. Verlag Herder, Freiburg. 102 Seiten.

Pius VII., der Papst der napoleonischen Zeit, ist einer jener Päpste, dessen Leben eine besondere „imitatio Petri“ darstellt. Heiligmäßig, mild und gütig, erscheint er auch manchmal schwächlich. Auf der einen Seite gefeiertes Oberhaupt der Kirche, muß er Wochen und Monate, so wie einst Petrus, als armer und einsamer Gefangener dahinleben. Erschien er der einen Partei als zu napoleonfreundlich, verdächtigte ihn die andere wieder der Hinneigung zu den Bourbonen. Sein großes Verdienst bleibt es, in dieser ungeheuren Wirrnis der Kirche ein guter und tapferer Steuermann gewesen zu sein. — Else Hocks, bereits bekannt durch ihre Bücher über Pius II: und Hadrian VI., hat mit diesem Ban' wieder einem Papst an einer Wende der Zeiten ein schönes Denkmal gesetzt. W. L.

Das Slawentum zwischen Westen und Osten. Versuch einer Synthese. Von Dr. Josef M a 11. Verlag Ferdinand Kleinmayr, Klagenfurt. 32 Seiten.

Eine kleine, aber wissenschaftlich sehr gediegene Schrift des bekannten Grazer Professors für slawische Philologie über die Einflüsse der westlichen als auch der östlichen Kulturen auf das Leben der Slawen. Dem Verfasser gelingt es nachzuweisen, daß neben einem zweifellos starken Einschlag des Ostens der Westen einen ungeheuren und niemals mehr ausrottbaren Einfluß auf die Entwicklung des Slawentums ausgeübt hat. W. L.

Die stählerne Straße. Von Edmund D a n i e k. Wiener Völksbuchverlag. 240 Seiten.

Der Autor hat sich hier ein Thema gewählt, welches schon viele Male und in der verschiedensten Weise behandelt worden ist: die Wiener „Gründerperiode“ der sechziger und siebziger Jahre — die Zeit rapider technischer und industrieller Entwicklung, aber die Zeit auch eines schrankenlosen Liberalismus und der ungezügelten Spekulationswut, die zum Finanzkrach von 1873 mit seinen verheerenden Folgen führte. Als Roman ist das Buch belanglos, aber als Erzählung, namentlich vom Bau der Franz-Josefs-Bahn, ist ihm ein gewisses historisches Interesse nicht abzusprechen. K. St.

Marie. Roman. Von Josef Maria Frank. Dariubia-Verlag, Wien.

Ein Roman, der die tiefste soziale Schicht beleuchtet. Hörige, die auf masurischen Gutshöfen frohnen — eine davon, ein halbes Kind noch, fällt einem Mann anheim, kommt in die Großstadt, wird Frau eines haltlosen Verbrechers, Mutter unzähliger Kinder. Ihr erschütterndes Schicksal, hinter dem sich als düsterer Hintergrund das Elend der Berliner Hinterhöfe abhebt, ist packend und ergreifend zugleich geschildert. 4 C. E. P.

(Kurzbesprechungen von: Theodor B 1 i e-w e i s, Willy Lorenz, Kurt Strachwitz, Carl E. P a a r.)

Druckfehlerberichtigung

Im Aufsatz von 'Enrica Handel-Mazzetti (Nr. 32 unserer Zeitschrift) scheinen zwei Druckfehler auf, die wir hier berichtigen.

Spalte 1 des Aufsatzes, Zeile 14 von unten, muß es heißen: ____läßt Gutzkow in seinem

Drama „Uriel Acosta“ den Helden zum vierzehnjährigen Spinoza sprechen.

Spalte 2 des Aufsatzes, Zeile 9 von oben: statt jüdischen Gott ließ jüdischen Gatten.

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