6569131-1950_11_12.jpg
Digital In Arbeit

In Kurzform

Werbung
Werbung
Werbung

Das Handbuch des Österreichers. Von

Dr. Ernst Joseph G ö r I i c h. österr. Kulturverlag, Salzburg. 369 Seiten.

Gewissermaßen ein kleines Österreich-Lexikon, dessen Vorteil darin liegt, daß man sonst zerstreutes Material alphabetisch zusammengefaßt und zusammenhängend dargestellt findet. Charakteristisch sind die Zusammenstellungen unter den Stichworten „Naturforscher“, „Olympiasieger“, „Philosophen“, „Physiker“, „Berge“ (über 3500 m), „Heilquellen“ usw. Zu leichter und schneller Orientierung geeignet.

Musikgeschichte. Ihre Entwicklung und ihre Meister.. Von Ludwig K. Mayer. Leitners Studienbücherei. Verlag Leitner, Wels und Wunsiedel, Oberfranken.

Auf dem knappen Raum von 213 Seiten eine Fülle von organisch verarbeitetem Material. Die Darstellung zeichnet sich durch ihre Klarheit aus und bezeugt das Wissen des Verfassers um geistesgeschichtliche Zusammenhänge. Zahlreiche Stellen in diesem Büchlein erweisen, daß der Autor die behandelte Materie aus eigener Erfahrung kennt und die neuesten Ergebnisse der musikwissenschaftlichen Forschung berücksichtigt. Die bescheidene Aufmachung entspricht leider nicht dem Gehalt. Eine Erklärung der musikalischen Begriffe, Literaturübersicht, Zeittafel und Namensverzeichnis erfüllen die Anforderungen, die man an ein kleines Studienwerk stellen muß.

Das Apostelspiel. Von Max Meli. Fährmann-Verlag, Wien. 82 Seiten.

In den „Spielreihen der katholischen Jugend, Abteilung Bühnenspiele“ ist als drittes Heft dieses symbolische Stück, heute tagesgemäßer denn je, erschienen. Seine Bühnenwirksamkeit empfiehlt es auch Laienspielern.

Der Schritt über die Schwelle. Von Walter S c h e i n e r. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1949. 102 Seiten.

Von den zwei Begebenheiten des Bandes ist die erste, „Olive Dupont', die gewichtigere. Wie der einstige Kampfflieger mit der Frau seines toten Gegners an dessen Grab zusammentrifft und wie sich die beiden trotz aller Abgründe finden im Gedanken an des Toten Vermächtnis: dies ist mit behutsamem Stift, Storm als Vorbild, niedergeschrieben.

Das große Roda-Roda-Buch. Herausgegeben von Elsbeth Roda-Roda. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien. 674 Seiten.

Obwohl diese Auswahl nicht sehr glücklich Ist und einige der besten Humoresken, Grotesken und Anekdoten fehlen, dagegen schwächere — auch sehr schwache — darin aufscheinen, ist der Band erfreulich. Alle diese Gestalten und Schicksale sind bestimmt durch die Atmosphäre der alten Monarchie, und wenn etwas unvergänglich ist an dem Buch, ja am ganzen Werk des Autors, so ist es dieses Ambiente. Denn der Stil des Vortrages wandelt sich rasch. (Dies ist der vergänglichste Teil aller solcher Produkte.) Die geschmackvoll-gediegene Ausstattung verdient besonders hervorgehoben zu werden.

Leben am Strom. Roman. Von Emmy F e i k s -V? a 1 d h ä u s 1. Verlag Herder Wien. 512 Seiten.

Der Roman behandelt die interessante und historisch wenig bekannte Zeit der ausgehenden Römerherrschaft in Österreich (Noricum). Es ist dabei der Verfasserin gelungen, die seelischen Erschütterungen der Zeit dem Leser — vor allem in der Gestalt der Upia — psychologisch klar und plastisch vor Augen zu führen und verständlich zu machen. Alles in allem ein wohlgelungenes Buch, das wir besonders der reiferen Jugend empfehlen können.

Mrs. Mike. Roman. Von Benedict und Nancy Freedma n. Paul-Zsolnay-Verlag, Wien.

Ein Buch, dessen sensationeller Inhalt die Mängel der Darstellung micht zu verdecken vermag. Das reale Leben schreibt zwar nadi einem Gemeinplatz die besten Romane. Und doch bedarf es erst der dichterischen Darstellungskraft, um den Stoff, den das Leben bietet, überzeugend zu gestalten. Die Lebensgeschichte Mrs. Mikes mit ihrem ungeschickt motivierten Happy-End vermag nicht zu überzeugen.

Schnupf. Geschichte einer Freundschaft. Von Hans Müller-Einigen. F. Speidelsche Verlagsbuchhandlung, Wien.

Diese Geschichte einer Freundschaft, die ein Hund mit einer Katze pflegte, spielt sich in Hans Müllers Schweizer Asyl, in Einigen ab. Die Skurrilität der rund um „Schnupf“ agierenden Personen bietet genug Angriffspunkte zu einer launigen Darstellung. Auch weiß der Verfasser, sein Autoporträt mit Humor, manchmal auch mit Sentimentalität in diesen Reigen zu fügen. Es ist also weniger ein Tierbuch, als ein Buch von Menschen rund um ein Tier. Die Liebe zur Kreatur ist echt, die Erzählweise leider seitenfüllend an der Oberfläche dahinplätschernd, die Sprache trotz gewollter Eigenwilligkeit nachlässig behandelt.

(Kurzbesprechungen von: H. A. Fiechtner, H. Salaschek, R. Schumacher, H. Vetter)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung