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Fasten und gute Werke

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WIEDERENTDECKUNG DES FASTENS.

Von P.-R. Regamey OP. Mit Beiträgen von Dr. O. B u c h i n g e r, C. Drevet, Lanza del V a s t o, P.-R. Regamey OP., R.-M. Tonne au OP. und Dr. J. Tremoli e r e s. Aus dem Französischen von Friedrich K o 11 m a n n, Barbara Kreis-1 e r und Franz Schmal. Verlag Herold, Wien-München. 300 Seiten. Preis 98 S.

Das Buch trägt richtig den Titel „Wiederentdeckung des Fastens“, denn es will zeigen, daß der Sinn für das Fasten dem Christen unserer Zeit fast völlig verlorengegangen ist. Die Einleitung des Buches bilden Bemerkungen eines Fastenarztes, die überzeugend beweisen, wie heilbringend das Fasten auch vom medizinischen Standpunkt aus ist (Seite 7 bis 13). Sehr ausführlich werden sodann die Grundlagen aus Bibel und Vätern behandelt (Seite 19 bis 49, 50 bis 76). Es wird

sodann die Tradition der Ostkirche und der abendländischen Kirche behandelt und in einem letzten Kapitel die neue Zeit. Nicht nur die Fastenpraxis, sondern auch die Fastengesinnung wird immer auf Christus bezogen. Das Fasten wendet nicht bloß die Gefahren ab und tilgt nicht allein die Sünden, sondern es erlangt auch Wunder und verdient die Gnade, Verborgenes zu erfahren. Es hängt also auf das Innigste mit dem Gebet zusammen. Es erhebt den Geist zu Gott.

Noch ein weiterer Gesichtspunkt kommt sowohl in den Texten der Schrift wie der Überlieferung zum Ausdruck. Das Fasten öffnet das Herz des Menschen für die Not des Nächsten. Zwischen Fasten und guten Werken besteht ein unzertrennlicher Zusammenhang. Das Fasten ist einfachen die Vorbedingung für die guten Werke. Diese Zusammenhänge scheinen dem christlichen Verständnis verlorengegangen zu sein, da man heute weithin die Notwendigkeit des Fastens nicht mehr begreift oder nur mehr insofern begreifen will, als man unter Fasten ein kluges Maßhalten im Genuß von Speise und Trank versteht. Fasten ist aber wesentlich mehr als Maßhalten, denn es ist ein bewußtes Verzichten auf Speise und Trank oder andere sinnliche Genüsse. Dabei gilt die Regel: le mehr, desto besser, sofern nicht der Leib Schaden leidet.

Die christliche Fastengesinnung ist also durch ein ganz und gar rationalistisches Denken verwässert worden, und es geht heute wesentlich darum, das Fasten im vollen christlichen und übernatürlichen Sinn wieder zu verstehen. Das reiche Material, das uns die erwähnten Kapitel des Buches dafür bieten, ist außerordentlich wertvoll und sollte in der Verkündigung und christlichen Unterweisung gründlich ausgenützt werden. Auch die letzten Kapitel über das Fasten Mahatma Gandhis und anderer Zeugnisse aus der Gegenwart fügen dem reichen Material aus Schrift und Tradition noch wertvolle Gesichtspunkte hinzu.

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PASTORALTHEOLOGIE. Von Michael P f 1 i e g 1 e r. Verlag Herder, Wien-Freiburg i. Br. 448 Seiten. Preis 225 S.

Daß Pfliegler die Frucht seiner Lehrtätigkeit als Professor der Pastoraltheologie an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien in diesem Werk gesammelt hat, muß dankbar anerkannt werden. Die theologische Literatur ist mit diesem Handbuch um ein zeitgemäßes Werk bereichert worden. Wenn auch in keinem pastoraltheologischen Werk alle Fragen behandelt werden können, die diese Wissenschaft aufwirft, so ist in diesem Werk doch wenigstens eine moderne Pastoraltheologie für die Cura ordinaria geschaffen worden.

Am wertvollsten in diesem Werk ist ohne Zweifel der 3. und 4. Teil des

1. Buches (Seiten 69 bis 163) und das

2. Buch (Seiten 167 bis 403). Hier zeigt sich Pfliegler als Meister. In seiner Offenheit für die neue Zeit hat er selbst als junger Seelsorger die Probleme rasch erfaßt und in dem Buche als Lehrer mehrerer Priestergenerationen in reifer Form niedergelegt.

Für den Seelsorger wird Pflieglers Pastoraltheologie besonders in den erwähnten Kapiteln eine wertvolle Fundgrube und ein sicherer Führer sein.

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DER PRIESTER IN DER WELT DER MENSCHEN. Von Kardinal S u h a r d, Erz-bischof von Paris. Aus dem französischen Fastenhirtenbrief des Genannten vom Jahre 1949: Le pretre dans la cite. Ins Deutsche übersetzt von Rekens Dr. August B e r z. Erschienen in der Reihe „Der Christ in der Zeit“. Rex-Verlag. Luzern, 1961. 198 Seiten. Preis 11.50 sl'r.

Wer die Hirtenschreiben Kardinal Su-hards kennt, weiß, daß sie zu den bedeu-

tendsten hirtenamtiiehen Erklärungen der Nachkriegszeit zählen. So ist auch dieser Hirtenbrief über das Priestertum ein bleibendes Dokument, und wir sind für die deutsche Übersetzung und Ausgabe dankbar. Wir wissen, daß die Spiritualität Kardinal Suhards ebenso optimistisch wie realistisch ist. So zeichnet er auch den Priester in seiner Stellung zur Welt von heute.

Die deutsche Ausgabe seines Hirtenbriefes kann zur Lektüre und Betrachtung allen Priestern empfohlen werden. *

DIE HERZ-JESU-VEREHRUNG IN DER GEGENWART. Von Rudolf Gr ab er. Verlag Johann Michael Sailer, Eichstätt, 1962. 192 Seiten. Preis 10.80 DM.

Professor Rudolf Graber, nunmehr Bischof von Regensburg, ist durch seine zahlreichen Veröffentlichungen über die Marien- und Herz-Jesu-Verehrung bekannt. Im vorliegenden Buch gibt er eine Abhandlung wieder, die er in dem großen Handbuch zum Herz-Jesu-Kult „Cor Jesu“ (herausgegeben von August Kardinal Bea SJ., Hugo Rahner SJ., H. Rondet SJ. und Fr. Schwendimann SJ., zweibändig, Großoktav, 1464 Seiten) als Beitrag geschrieben hat. Man hat bisweilen den Eindruck, daß die mariologische Literatur, die Herz-Jesu-Literatur unserer Zeit allzusehr apologetischen Charakter trage. Die bloße Verteidigung einer Andacht kann aber noch kaum die Liebe zu ihr wecken. Unsere Zeit braucht allerdings auch eine Aufklärung bezüglich der Mißverständnisse, die gerade in bezug auf die Herz-Jesu- und Marienverehrung herrschen. Noch wichtiger aber ist es, positiv in den Geist dieser Andachten einzuführen. Dabei darf man freilich nicht immer nur von den äußeren Formen, die gewiß oft unzulänglich sind, ausgehen, sondern muß vielmehr den inneren Geist erfassen.

Diesem Anliegen will Bischof Graber auch mit dem vorliegenden Büchlein, das

gleichzeitig Betrachtungen über die Herz-Jesu-Litanei enthält, dienen.

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DAMIT DIE WELT GLAUBE. Briefe an junge Menschen. Von Hans K ü n g. Verlag J. Pfeiffer, München, 1962. 99 Seiten. Preis 4.30 DM.

Der Freiburger Dogmatiker schreibt im vorliegenden Bändchen zehn Briefe an junge Menschen über den Glauben des Christen von heute. Es geht ihm dabei vor allem um die Auseinandersetzungen mit den Evangelischen und mit jenen Problemen, die der katholische Christ in seiner eigenen Kirche oft nicht bewältigt. Dieses Bändchen ist sehr geeignet, jungen Menschen in die Hand gegeben zu werden, die sich in Glaubenskrisen befinden. *

BUDDHISMUS. Lehre und Geschichte. Von Marino O. S a 1 e. Walter-Verlag, Ölten und Freiburg i. Br„ 1962. 224 Seiten. Preis 16.80 DM.

Die Kirche der Zukunft wird sich mit den großen Weltreligionen des Buddhismus, Hinduismus, Islam und des Kommunismus unvergleichlich mehr zu beschäftigen haben. Diese Religionen erfahren heute eine innere Festigung und dringen in die Welt der primitiven Religionen ein, um diese zu verdrängen. Die großen Weltreligionen, vor allem aber der Buddhismus, streben ferner auch eine synkretisti-sche Einverleibung christlichen Gedankengutes in ihre Systeme an. Deshalb ist es begreiflich, daß man im Westen mehr und mehr sich mit den Weltreligionen auseinanderzusetzen beginnt.

So liegt vor uns ein Werk über Geschichte und Lehre des Buddhismus, das sowohl einen umfassenden Überblick über die Geschichte dieses bedeutendsten der östlichen Religionssysteme als auch über seine Lehre bietet. Besonders hervorzuheben ist, daß das Werk die Entwicklung des Buddhismus bis in die allernächste Gegenwart darstellt.

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