6697324-1963_12_11.jpg
Digital In Arbeit

Gegenwartsnahe Theologie

Werbung
Werbung
Werbung

PERSÖNLICHES TAGEBUCH. Auszüge. Von Kardinal S u h a r d. Vorwort von Kardinal F e 11 i n. Roven-Verlag, Ölten, 1962.

- SCHRIFTEN ZUR THEOLOGIE. Band 5. Von Karl R a h n e r. Benziger-Verlag, Einsiedeln, 1962. 576 Seiten. Preis 24.80 sfr.

— GEISTLICHE SCHRIFTLESUNG. Erläuterungen zum Neuen Testament für die geistliche Lesung. In Zusammenarbeit mit Karl Hermann S c h e 1 k 1 e und Heinz Schürmann. Herausgegeben von Wolfgang T r i I 1 i n g. Der erste Brief an die Thessaloni-cher, erläutert von Heinz Schürmann. 108 Seiten. Der Brief an die Epheser, erläutert von Max Z erwick. 197 Seiten. Patmot-Verlag, Düsseldorf, 1962.

Dieses Bündchen gibt Einblick in das innere Leben eines der bedeutendsten Kir-chenfürsten unseres Jahrhunderts. Wir kennen die großen Hirtenbriefe Kardinal Su-hards. Wir kennen seine Bemühungen um die kühnen Versuche der Arbeiterpriester. Wenige haben sich so ernst und so tief auseinandergesetzt mit der Problematik: „Der Christ in dieser Zeit“, wie Kardinal Suhard. Vieles von seinen Gedanken ist seit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils weitergedacht worden, und man kann von unserem jetzigen Standort aus erkennen, daß Kardinal Suhard ein wahrer Pionier der Kirche war. Deshalb sind uns die vorliegenden Auszüge aus seinem persönlichen Tagebuch, die ebenso tiefes wie gesundes Frömmigkeitsleben atmen, besonders wertvoll.

Für Priester bieten sie eine schlichte, aber um so ernstere Anregung.

Gesammelte Aufsätze würden im allgemeinen, als Buch herausgegeben, nicht viel Bedeutung haben. Dies gilt aber nicht von den fünf Bänden der gesammelten Aufsätze Karl Rahners. Wenn diese Aufsätze auch bereits in dieser oder jener Zeitschrift oder Festschrift gedruckt zu lesen waren und wenn sie auch ganz verschiedene Themen, die nicht ein organisches Ganzes bilden, behandeln, so enthalten sie doch derart wichtige und aktuelle Aussagen, daß wir dankbar sind, sie gesammelt und leicht greifbar zu haben.

Auch in diesem fünften Band werden sehr verschiedene Fragen behandelt: fundamentaltheologische, geschichtstheologi-iche, christologische und ekklesiologische, schließlich und endlich Fragen des christlichen Lebens. Das, was die Ausführungen P. Rahners für jeden theologisch Interessierten bedeutungsvoll macht, ist, daß er die verschiedenen theologischen Probleme weiterdenkt und mit der Problematik unserer Zeit konfrontiert. Wenn auch die Sprache des Autors nicht immer leicht verständlich ist, so vermittelt er doch eine sehr lebendige Schau der an sich zeitlosen theologischen Fragen. So zum Beispiel, wenn er diesen fünften Band mit einer Abhandlung „Über die Möglichkeit des Glaubens heute“ eröffnet (S. 11 bis 34). Oder wenn er in einem weiteren Aufsatz das Verhältnis von Exegese und Dogmatik analysiert (S. 82 bis 114). Ebenso mit seinen Bemerkungen über die Frage der Konversionen (S. 336 bis 378) und den dogmatischen Randbemerkungen zur Kirchenfrömmigkeit (S. 379 bis 410) wie über das Latein als Kirchensprache (S. 411 bis 470).

Schon diese wenigen Titel zeigen, wie gegenwartsnah die theologische Arbeit P. Rahners ist.

Das Unternehmen des Patmos-Verlages, das ganze Neue Testament für die geistliche Schriftlesung zu bearbeiten, muS außerordentlich begrüßt werden. Die biblische Frömmigkeit kann durch diese Hilfen eine nicht geringe Bereicherung erfahren, haben wir doch bisher nur wissenschaftliche Kommentare zu den einzelnen Büchern der Heiligen Schrift besessen. Es zeugt für die Lebendigkeit der Theologie, im besonderen der biblischen Theologie, daß nun namhafte Gelehrte der Bibelwissenschaft sich auch bemühen, die Früchte ihrer langjährigen Arbeit den aufgeschlossenen katholischen Laien zugänglich zu machen. Ob nicht auch dadurch die Gelehrten selbst gewinnen und die Bibelwissenschaft lebendiger und zeitnaher wird?

Eine Einführung zeichnet jeweils die Situation, in der der Brief geschrieben ist. Die folgende Übersicht bringt eine klare Gliederung des Briefes, und nach ihr folgt die Auslegung des Textes, so daß auch schon eine Gliederung für die Lesung oder Betrachtung gegeben ist. Auf den Inhalt der Kommentare einzugehen, scheint uns in dieser Besprechung, die für weitere Kreise gedacht ist, nicht notwendig zu sein.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung