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Unsterblicher Geist der Antike

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DE BELLO IUDAICO (Der jüdische Krieg). Von Flavius Josephus. Zweisprachige Ausgabe der Sieben Bücher.’ Band I. Herausgegeben und mit einer Einleitung sowie mit Anmerkungen versehen von Otto M i c|h e 1 und Otto Bauernfeind. Hermann-Gentner-Verlag, Bad Homburg. XXXVI + 464 Seiten. Preis 35 DM.

Auch nach den bedeutenden Funden der letzten Jahre hat dieses Werk an Bedeutung für die Geschichte des Spätjudentums und für die neutestamentarische Geschichte nichts verloren. Die bahnbrechende und noch heute grundlegende Ausgabe von Flavius Josephus’ Werken, 1887 ff. von Benediktus Niese besorgt, ist längst vergriffen. Es ist das verdienstliche Unternehmen des Gentner-Verlages, durch diese Neuausgabe wenigstens das Bellum ludai- cum wieder allgemein zugänglich zu machen. Der vorliegende Band enthält die Bücher I—III; Band II mit den Büchern IV—VII wird Anfang 1962 erscheinen; Der Text basiert auf der Nieseschen Ausgabe, berücksichtigt aber die seither gemachten wissenschaftlichen Fortschritte. Durch den Paralleldruck der deutschen Übersetzung ist das Werk auch für Nicht- graecisten wertvoll. Eine umfangreiche Einleitung orientiert den Leser eingehend über das Leben des Josephus, über die Quellen der handschriftlichen Überlieferung des Textes und die Textausgaben. In dem reichhaltigen Anmerkungsteil, der dem Text angefügt ist, werden sachdienliche Erläuterungen zum Verständnis des Textes gegeben.

DIE GRIECHISCHE SPRACHE. Geschichte und ¡Einführung. Von Hans P o e s c h e 1. Heimeran-Verlag, München. 376 Seiten. Preis 10.80 DM.

Dieses Lehrbuch der griechischen Sprache führt den Laien in liebenswürdiger Weise in Geist. Geschichte und Grammatik des Griechischen ein. Viele sorgsam ausgewählte Proben aus der gesamten griechischen Literatur gestatten sofortige Anwendung des Gelernten. Der Laie, der dieses Buch aufmerksam durcharbeitet, wird nach beendetem Studium des Werkes in der Lage sein, sich selbst in leichtere Schriftsteller wie Xenophon einzulesen.

ANABASIS (Der Zug der Zehntausend). Von Xenophon. Griechisch-deutsch herausgegeben von Walter M ü r i. (Tusculum-Reihe.) Heimeran-Verlag, München. 504 Seiten. Preis 15 DM.

Mit diesem handlichen Dünndruckband ist Xenophons Anabasis auch dem Nicht- graecisten wieder’ zugänglich. Die früheren deutschen Übersetzungen (wie in der Langenscheidtschen Klassikerbibliothek) sind ja seit langem nicht mehr greifbar. Da eine moderne kritische Textausgabe noch immer aussteht, folgt der griechische Text der Oxforder Ausgabe von 1904. Die Zeugnisse über Xenophons Leben und Werk im Anhang erhöhen den Wert des Buches.

HORAZ: SÄMTLICHE WERKE. Lateinisch und deutsch herausgegeben von

Hans Färber und Wilhelm Schöne. (Tusculum-Reihe.) Zwei Bände zu einem gebunden. Band I: Oden und Epoden. Band II: Satiren und Episteln. Heimeran- Verlag, München. 666 Seiten. Preis 16.50 DM.

Die Oden und Epoden dieser Ausgabe folgen in der Übersetzung dem Versmaß des Originals. Satiren und Episteln sind in Prosa übertragen, was gleichermaßen der Lesbarkeit und Flüssigkeit der Übersetzung zugute kommt. Die textkritischen Angaben folgen der Teubneriana von Klingner (1959). Beigefügt sind die erhaltenen Partien aus der Horaz-Biographie Suetons, eine Tabelle der Versmaße und eine Übersicht der geflügelten Worte aus Horazens Gedichten. Erläuterungen, Na- mensregister und Literaturhinweise vervollständigen die gediegene Ausgabe.

DE ROMANORUM IURE. Latine et permanlce. D legit, convertit, annotavit, praefatus est Ervinus Scharr. (Römisches Privatrecht, lateinisch und deutsch; mit Erläuterungen.) Artemis-Verlag, Zürich. 1400 Seiten. Preis 37 sfr.

Im ersten Teil dieses Werkes behandelt der Verfasser eingehend die Quellen des römischen Privatrechtes, die Entwicklung der römischen Rechtswissenschaften, die Kodifikation, die Weiterentwicklung der Wissenschaft vom römischen Recht im mittelalterlichen Italien und seine Stellung als Recht des europäischen Kulturgebietes, und schließlich untersucht der Verfasser die heutige Bedeutung des römischen Rechtes. Im Hauptteil hat der Autor das klassische römische Rechtsgut in den Mittelpunkt seiner umfangreichen Auswahl gestellt. Die Übertragung ist, in modernem Deutsch gehalten und.auch für den Nichtjuristen verständlich, wie überhaupt der Verfasser als Leser nicht nur Jusstudenten im Auge hat, sondern auch Altphilologen, Historiker, ja jeden, der sich einen unmittelbaren Eindruck vom römischen Privatrecht verschaffen will, das auf unser Recht und Rechtsdenken so stark eingewirkt hat. Ausreichende Erläuterungen, ein vollständiges Verzeichnis der Textstellen sowie ein Personen- und Sachregister erleichtern die Benützung des Werkes.

VOX PATRUM. Lateinische Texte christlicher Väter. Ausgewählt von Hubert M e r k i und Oskar W y ß. Benziger- Verlag, Einsiedeln. 152 Seiten.

Diese Auswahl setzt sich zum Ziel, die heute zu Unrecht im altsprachlichen Unterricht vernachlässigten christlichen lateinischen Schriftsteller mehr in unser Blickfeld zu rücken. Man hat seinerzeit die spätantiken christlichen Autoren vom Unterricht ausgeschlossen, weil ihre Werke stilistisch in Form und Sprache dem einseitig klassischen Latein nicht entsprachen. Seit aber die Sprachwissenschaft sich von einseitig-„klassischen” Maßstäben befreit hat und die Sprache als lebenden Organismus ansieht, der sich mit der geistigen Entwicklung ebenfalls verändert, fällt dieser formale Grund weg. Den christlichen Autoren des Altertums ging es endlich um dasselbe Grundanliegen wie uns heute: um das Menschenbild als Ebenbild Gottes. Gerade darum hat die vorliegende Sammlung ihre Berechtigung.

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LEBEN DER CAESAREN. Von Sue- t o n. Übersetzt und herausgegeben von André Lambert. Rowohlt-Verlag, Hamburg. 368 Seiten. Preis 5.70 DM.

Durch die Herausgabe der Caesaren- leben in der rororo-Reihe ist eine der wichtigsten Quellen für die Zeit der iulisch-claudischen und flavischen Kaiser breitesten Kreisen zugänglich gemacht worden. Der Essay des Herausgebers im Anhang „Zum Verständnis des Werkes” zeigt auf, daß man Sueton zu Unrecht einen Skandalschreiber genannt hat. Gewiß interessiert ihn vor allem das Menschliche, doch hat sein sachlicher Gelehrtenbericht nichts Klatschsüchtiges an sich. Als Geheimsekretär des Kaisers Hadrian hatte er in die kaiserlichen Hausarchive vollen Einblick; daß sie viele Skandale enthielten, war nicht seine Schuld. Dafür bieten Suetons Caesarenleben neben ihrem Wert als Geschichtsquellen zugleich eine Sittengeschichte des kaiserlichen Rom.

EINFÜHRUNGSSCHRIFTEN. Von A r i- stoteles. Eingeleitet und neu übertragen von Olof G i g o n. Artemis-Verlag, Zürich. 349 Seiten. Preis 18.50 sfr.

Von Aristoteles sind merkwürdigerweise nicht seine literarischen, für ein allgemeines Publikum bestimmten Schriften, sondern seine umfangreichen Vorlesungsmanuskripte, die für den internen Schulgebrauch bestimmt waren, erhalten geblieben. Professor Gigon, einer der führenden Aristoteles-Forscher der Gegenwart, unternimmt es, in dem vorliegenden Band aus den Werken der Aristoteles- Schüler sowie aus einzelnen Werken des Aristoteles diejenigen Schriften herauszuarbeiten, die von diesem zur allgemeinen Einführung in die verschiedenen Zweige der Philosophie bestimmt waren. Der Band wird nicht nur den Kenner durch seine Entdeckungen überraschen, sondern auch anderen Liebhabern der Antike eine Einführung in die Probleme der Philosophie und zugleich in das Werk des Aristoteles bieten, wie sie Aristoteles selbst gewünscht hat. Wolfgang Salaschek

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