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Meisterwerke der Kunst und des Buchdrucks

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DAS LEBEN CHRISTI IN MEISTERWERKEN DER KUNST und den Worten des Neuen Testaments. Einführung von Walter Nigg. Auswahl der Bilder und Texte von Marvin Ross. Rheinische Verlagsanstalt, Wiesbaden. 128 Seiten in Großformat und 43 mehrfarbige Tafeln. Preis 38.80 DM.

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DAS LEBEN CHRISTI IN MEISTERWERKEN DER KUNST und den Worten des Neuen Testaments. Einführung von Walter Nigg. Auswahl der Bilder und Texte von Marvin Ross. Rheinische Verlagsanstalt, Wiesbaden. 128 Seiten in Großformat und 43 mehrfarbige Tafeln. Preis 38.80 DM.

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Dies ist ein prachtvolles Werk, ein Meisterstück der Buchdruckerkunst. Der Satz des Textes ist vorbildlich, die Bilder sind makellos reproduziert. Die Druckerei Conzett und Huber in Zürich darf auf diese Leistung stolz sein. Nach einer tiefempfundenen Einführung von Walter Nigg „Zum Mysterium Christi" folgt der Hauptteil des Buches — die Gegenüberstellung des Textes meist auf der linken mit den Bildern meist auf der rechten Seite. Besonders glücklich war der Gedanke, vor allem Künstler des Mittelalters, wie etwa Giotto und Duccio, Schongauer und Memling, Buchillustrationen, Glasmalereien, Plastiken und Emailarbeiten zu berücksichtigen, und zeitlich nicht weiter pls bis zu.Cprpvaggio und. Rembrandt zu gehen. Ein ideales Geschenk.

GRÜNEWALD. Das Werk des Mathis Gothardt Neithardt. Einleitender Text und Bilderläuterungen von Dr. Michael Meier. Atlantis-Verlag, Zürich. 168 Seiten mit 117 einfarbigen Abbildungen und 28 Farbtafeln. Preis 36.50 sfrs.

„Der vorliegende Band will keine neuen Forschungen oder Ansichten über Grünewald veröffentlichen, sondern nur seine Werke und was man über ihren Schöpfer weiß, nach den neuesten Ergebnissen zur Anschauung bringen." Das ist auch ganz ausgezeichnet gelungen, und wir haben hier das Standardwerk über Grünewald vor uns. Das Buch zeigt alles — in Gesamtabbildungen und charakteristischen Detailausschnitten —, was die Grünewald-Forschung heute „Mathis, dem Maler“ zuschreibt. Da die erste Gesamtausgabe des Werks Grünewalds, die vor zwanzig Jahren im selben Verlag herauskam, längst vergriffen ist und die Klischees verloren gegangen sind, mußten alle Originale neu photographiert werden — was durch die Weiterentwicklung der Technik den Abbildungen nur zustatten kam. Für jeden, der die Kunst des Meisters des Isenheimer Altars liebt, ist dieser „Bildatlas“ unerläßlich.

EUROPA. Bilder seiner Landschaft und Kultur. Herausgegeben von Martin H ü r 1 i m a n n. Einleitung von Carl J. Burckhardt. Atlantis-Verlag. Zürich. Mit 9 Bildtafeln, und 283 einfarbigen Abbildungen. Preis 36.50 sfrs.

Dieses Buch aus der beliebten „Orbis-terrarum"- Reihe des Atlantis-Verlages ist, nobel in Gestalt und Gehalt, eines der gediegensten und schönsten Bildwerke über Europa in einer Zeit, wo wir von Photobüchern geradezu überschwemmt werden. Es legt sein Hauptgewicht nicht auf originelle Perspektiven der Kameralinse, sondern auf das Dargestellte. Das gibt ihm manchmal — dann, wenn Personen im Vordergrund stehen — eine gewisse monumentale Schwerfälligkeit. Sonst aber können wir dieses Prinzip der Photoauswahl, das dem Photographen eine dienende und keine dominierende Funktion zuwies, nur gutheißen. Mustergültig ist die Einleitung, die Professor Carl J. Burckhardt. der große Europäer, geschrieben hat. In seiner äußeren Erscheinung ist auch dieses Buch ein beredtes Beispiel solider Schweizer Buchdruckerkunst.

MEISTERWERKE DER WELTMALEREI. Von Wolfgang Braunfels. Safari-Verlag, Berlin. 264 Seiten mit 224 Gemälden in Farben.

Nur im Format und atui den ersten Blick stellt sich dieses Buch in die Reihe de- Meisterwerke der Buchdruckerkunst. In der Qualität rind die Farbtafeln sehr ungleich. Manche sind einwandfrei, andere entstellen die Farbwerte eines Bildes bis zur Un-nntlichkeit. Hier ist offenbar mit verschiedenen, nicht zueinander passenden Klischees in einer Druckform gearbeitet worden, anstatt alle Klischees eigens für diese Publikation herzustellen, lieber die Problematik eines solchen Vorgebens hat Kristian So- triffer im vergangenen Jahr ausführlich auf einer Sonderseite „Bildende Kunst“ in der „Furche“ geschrieben.

ALTE ISLÄNDISCHE KUNST. Von Kristjän Eld- järn. Aufnahmen von Hanns Reich. Hanns-Reich- Verlag, München. 16 Seiten Text und 70 zum Teil farbige Tafeln.

Ein Bildband der bekannten Terra-magica-Reihe, sauber gedruckt nur: wären die Druckfehler nicht zu vermeiden gewesen?, sehr praktisch die herausschlagbaren Bilderläuterungen am Schluß, die man neben den Tafeln lesen kann. Eine Fundgrube für alle Freunde alter Volkskunst.

.. FRESKEN UND IKONEN.. Mittelalterliche Kunst in Serbien und Makedonien. Von Oto Bihalji-Merin. Aufnahmen von Toso Dabai, DuSan StanimiroviC u. a. Bilderläuterungen von Svetislav Mandic. Hanns- Reich-Verlag, München. 20 Seiten Text und 81 zum Teil farbige Tafeln.

Ein weiterer Bildband der Terra-magica-Reihe. Seit Jahren ist die byzantinische Kunst wieder im Gespräch, ein besonderes Interesse wendet sich den Fresken in serbischen Kirchen und Klöstern zu, vor allem denen von Pec, Studenica, Ohrid, MileSevo, Sopocani und Decani. Kopien dieser Fresken und Ikonen wanderten in einer großen Ausstellung durch Europa, in Wien waren sie im Kunsthistorischen Museum zu sehen. Die „Furche" berichtete damals ausführlich darüber. Dieses Buch macht sie uns nun zum bleibenden Besitz.

EPHESOS. Stadt der Artemis und des Johannes. Von Franz Miltner. Verlag Franz Deuticke, Wien. 140 Seiten mit 115 Abbildungen, 1 Farbtafel und 2 Karten. Preis 162 S.

Universitätsprofessor Miltner ist in diesem Sommer, noch nicht 60 Jahre alt, gestorben. In diesem Buch haben wir sein Vermächtnis vor uns; denn die Ausgrabungen in Ephesos waren seine Lebensarbeit. Seiner Initiative ist es zu danken, daß sie nach dem Kriege wiederaufgenommen wurden; nun war es ihm nicht vergönnt, sie zum Abschluß zu bringen. Ephesos ist für uns nicht nur aus lokalpatriotischen Gründen von Bedeutung — ist es doch der einzige, seit Jahrzehnten betreute internationale archäologische Forschungsauftrag Oesterreichs im Ausland —, sondern weil die Kenntnis seiner Ruinenstätte für ein Verstehen der klassischen Archäologie des ägäischen Raumes ganz und gar unerläßlich ist. Viermal war Ephesos von Bedeutung: als uralte griechische Kolonie und Handelszentrum, als Hauptstadt der Provinz Asia im Römischen Imperium, als Konzilstadt des Frühchristentums und als wichtige Küstenstadt unter Justinian und seinen Nachfolgern. Mit dem byzantinischen Reich ging auch Ephesos unter. — Die Darstellung ist allgemeinverständlich und pak- kend. Am Ende des Buches findet sich ein kurzer Bericht über die Erforschung von Ephesos.

GRIECHISCHE VASEN DER REIFARCHAISCHEN ZEIT. Von Reinhard L u 11 i e s. Aufnahmen von Max H i r m e r. Hirmer-Verlag, München, Gesellschaft für wissenschaftliches Lichtbild. 32 Seiten Text und 96 Tafeln.

Durch verschiedene Publikationen — so von Ernst Buschor — hatten wir in letzter Zeit die Möglichkeit, uns eingehender mit griechischen Vasen und den sie zierenden Abbildungen zu befassen, die den ganzen mythischen Kosmos anwesend sein lassen auf der Außenwand der Gefäße Dieses Werk kann bei einer weiteren Beschäftigung mit dem Gegenstand nicht übersehen werden, zu dem es eine einzigartige großformatige Bilddokumentation bietet. Alles Lob verdient auch der Text von Reinhard Lullies, der Hauptkonservator an den Staatlichen Antikensammlungen in München ist.

EINE GESCHICHTE DER MODERNEN KUNST. Malerei — Plastik — Architektur. Von Leopold Zahn. Verlag Ullstein, Berlin. 234 Seiten, 120 Textabbildungen, 64 einfarbige, 16 mehrfarbige Tafelseiten. Preis 194 S.

Vor Jahren erschien in der Reihe von Ullsteins Taschenbüchern die „Kleine Geschichte der modernen Kunst“ des Wieners Leopold Zahn, der vor allem als Herausgeber der Zeitschrift „Das Kunstwerk“ bekannt ist. Die gute Aufnahme, die dieses kleine Bändchen fand, hat den Ullstein-Verlag öffenbar ermutigt, der kleinen nun eine große Geschichte der modernen Kunst folgen zu lassen. Alle Vorzüge des kleinen Bändchens finden wir nun, sozusagen in erweitertem Maßstab, in diesem Buche wieder: die gleichzeitig chronologische Behandlung von Malerei, Graphik, Plastik und Architektur in einem Bande; die Uebersichtlichkeit der Darstellung; die weise Zurückhaltung in der Kommentierung: es ist Zahn wichtiger, das Material darzubieten, als sich in Theorien zu verlieren. Durch diese stets fühlbare Nähe zum Gegenstand hat dieses Werk — trotz der vielen schon erschienenen Darstellungen der modernen Kunst — sein eigenes Gesicht und seinen eigenen Wert.

NEUE KIRCHLICHE KUNST. Von Anton Henze. Paulus-Verlag, Recklinghausen. 320 Seiten, davon 262 Bilder auf Tafeln.

Neben die grundsätzlichen Ausführungen von P. Regamey Verlag Styria, Graz tritt das Werk von Anton Henze, das übersichtlich darstellt, was ist — nicht, was sein sollte. Der Hauptteil ist der Architektur gewidmet: „Das Gotteshaus im 20. Jahrhundert“, ein zweiter der Malerei und Plastik beim Kirchenbau. Abschließend wird „der kirchliche Bezirk“ und die Forderung, „von der Funktion zum Symbol" fortzuschreiten, behandelt. Der Wert des Buches liegt in dem umfangreichen Bildmaterial, das den Text begleitet und die Darstellung veranschaulicht und belegt. Henze enthält sich weitgehend Jeder Kritik, seine Akzentverteilung erscheint uns nicht immer ganz richtig. Der österreichische Maler Boeckl heißt Herbert, nicht Albert.

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