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Literaturgeschichte

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19. Jahrhunderts. Von W. A. Vetterli. — Bern: A. Francke AG. 1590. ,174 Seiten.

Diese erste Darstellung der italienischen Literatur des 19. Jahrhunderts in deutscher Sprache hat den Vorzug übersichtlicher Gliederung und Klarheit aufzuweisen. Der Leser vermag sich in dem leicht und ansprechend geschriebenen Werk mühelos zurechtzufinden, da die Einleitung und Inhaltsverzeichnis sichere Wege durch das Buch freilegen .Die Darstellung verdient in ihrer Vereinigung von Kürze und Reichtum des zur Sprache gebrachten für Lehrer und Studenten, besonders für diese, vorbildlich genannt zu werden. Die Biographien sind bei minder berühmten Persönlichkeiten meist in die Fußnoten abgedrängt, die aber auf der gleichen Seite und nicht rückwärts angefügt sind. Die elf Kapitel folgen dem geläufigen Schema von Klassizismus, Romantik, Manzoni-Leopardi-Carducci, Verismus, Symbolismus (D'Annun-zio, Foggazaro, Pascoli). Bei den führenden Persönlichkeiten wird das Leben erzählt und die einzelnen Hauptwerke klar voneinander abgehoben und charakterisiert, so daß hier ein Buch gegeben ist, daß sich in erster Linie zur Einführung und als Studienwerk bewähren wird. Einige Druckfehler sollten bei einer Neuauflage beseitigt werden. Zum Beispiel Seite 146 Paganismus statt Pa-nismus Carduccis, Zeile 6 der Fußnote der gleichen Seite aktivsten statt aktivisten, auf Seite 67 fehlt die Klammer nach Benevento. Ebenso auf Seite 65 in der ersten Fußnote nach universale, auf Seite 158 hellste statt hellote in Anmerkung 4, auf Seite 58 Überheblichkeit. Dr. Robert M ü h 1 h e r

Deutsche Literaturgeschichte. Von Dr. E. Brenner. Verlag Leitner & Co., Wels. X und 281 Seiten.

Die vorliegende neue, 12. Auflage dieses bekannten Studienhelfers hat, mit der vorangehenden Ausgabe verglichen, Goethe, Schiller und Grillparzer ausführlicher behandelt. Die Dichtung der germanischen Zeit, Shakespeare und das Drama der Griechen sind für einen gesonderten Band ausgeschieden. Grillparzer hat mehr als sechzehn Seiten — dazu kommt noch eine Seite für den „Armen Spielmann“: hier erweist 6ich der große Vorteil dieses Buches. Man findet den Dichter einmal im großen Zusammenhang und dann in den vieles Suchen ersparenden Zusammenstellungen — wie im Falle des „Annen Spielmanns“ in der Rubrik „Meisternovellen des Realismus“. Der umspannte Zeitraum reicht bis in die Gegenwart. D i e handliche Literaturgeschichte für jedermann.

Geschichte der deutschen Literatur von Goethes Tod bis zur Gegenwart. II. Band. Von Ernst A 1 k e r. Verlag J. G. Cotta, Stuttgart 1950. 521 Seiten.

Das in zeitgeschichtlicher Hinsicht und literarhistorischer Bedeutung eminent beachtliche Werk liegt abgeschlossen vor uns. Die zweite Hälfte hebt mit der „Erfüllung und Niedergany des Realismus' an, dessen Brennpunkte Gottfried Keller und Conr. Ferd. Meyer einerseits, Wilhelm Raabe und Theodor Fontane andererseits bilden. Diese Epoche wird abgelöst vom „Kampf um den Mythos“, der noch lange nicht ausgetobt hat, stehen doch im Vordergrund des Schlachtfeldes die problematischen Heroen Hebbel, Wagner, Nietzsche. Das lärmende Ringen führt schließlich zur „Modernen Literatur“, dieser ewig gültigen und ewig ungültigen Begriffsbestimmung, bis in die letzte Phase deß Surrealismus. Dem abschließenden Teil „Moderne Literatur“ ist das Kapitel „Das österreichische Schrifttum in der Zeit Kaiser Franz Josephs I.“ vorangestellt, das wohl zu dem besten und scharfsichtigsten gehört, was über dieses Thema geschrieben werden kann: Ferdinand von Saar und die Ebner-Eschenbach bilden hier die Brennpunkte. Als Österreicher weist der Verfasser diesem Kulturzeitraum jene gebührende Rangstellung zu, die meist und oft versagt blieb, ebenso wie er als einstiger Mitarbeiter der ehemaligen Zeitschriften „Der Gral“ und „Hochland“, das katholische Schrifttum entsprechend würdigt; in beiden Fällen aber bewahrt ihn seine Objektivität vor einer einseitigen Bevorzugung gegenüber anderen Geistes- und Seelenlagen. Was der erste Band versprach, hat der zweite in vollem Maße gehalten; das nun beigefügte reichhaltige Personenregister und die besonders^wertvollen Todesdaten aus dem letzten Dezennium erhöhen den gebrauchsmäßigen Wert des Handbuches.

Kleines Wörterbuch fUr literarische Ge* spräche. Von Paul Fechter. C.-Bertel6mann-Verlag, Gütersloh. 348 Seiten.

Der bekannte Literarhistoriker, Essayist und Schriftsteller Paul Fechter wurde durch die in den Tagebüchern von Delacroix verstreuten Definitionen der Grundbegriffe d^es malerischen Handwerks angeregt, etwas Ähnliches und Umfangreicheres für das literarische Gebiet zu versuchen. Das Resultat ist eine lehrreiche und unterhaltsame E6saysamm!ung, deren 130 Stücke alphabetisch geordnet sind und die auch so aktuelle und umkämpfte Begriffe wie Dialektik, Existentialismus und Surrealismus allgemeinverständlich, elegant und zuweilen nicht ohne Humor konversationsreif macht.

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