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Der Tag des Herrn

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Der christliche Sonntag. Probleme und Aufgaben. Herausgegeben von Prälat Dr. Karl Rudolf. Verlag Herder, Wien. 185 Seiten. Preis 40 S.

Es werden uns die Referate der Weimarer Seelsorgetagung 1955 über eine „Schicksalsfrage unserer Generation” vorgelegt. Von den 17 Referaten stammen vier von Laien. Manche wichtigen Sonntagsprobleme konnten nur gestreift werden, zum Beispiel: Sonntag und Schule — Abendmesse — Feierabend und Sonntagsfeier. Gute Tagungsreferate sind mehr für das Anhören als für das Lesen bestimmt. Darum wird der Leserkreis gedruckter Referate nicht allzugroß sein. Es drängt sich da die Frage auf, wie man solchen Tagungen, die Zeitnotwendigkeiten und Zeitmöglichkeiten aufzeigen, Erfahrungen und Schwierigkeiten sehen lassen, Anregungen geben und Vorschläge bringen, eine breitere, tiefere und nachhaltigere Wirkung sichern könnte. Sollten nicht auch die Gedanken und Anregungen der Diskussion festgehalten und ernst genommen werden? Ihr Wert wird von der verfügbaren Zeit, vom Geschick des Diskussionsleiters und vom Diskussionsmodus abhängen. Sollten nicht nach der Tagung erfahrene (von der Tagung vorgeschlagene oder von den Bischöfen ernannte) Fachleute sich in einem Arbeitskreis zusammensetzen, das Ergebnis der Tagung überprüfen, konkrete Vorschläge für die Bischofskonferenz ausarbeiten und die Oberhirten bitten, sie möchten klar formulierte Richtlinien für Priester und Laien oder bindende Vorschriften für den Seelsorgeklerus und alle unter geistlicher Führung stehenden Organisationen und Unternehmungen erlassen. In unserer verworrenen Zeit mit so vielen neuen und schwierigen Problemen und Aufgaben ist eine zielklare, einheitliche und starke Führung viel notwendiger als vor 50 oder 100 Jahren.

Am Vorabend. Von Rudolf Fischer-Wollpert. Verlag F. Schöningh, Paderborn. 402 Seiten. Preis 12.50 DM.

Im Anschluß an das Kirchengebet der Sonntage und Feste des Herrn eine kurze Lesung, ein Gedicht und „Anregungen zum besinnlichen Nachdenken’. Wertvoll für Laien, um sich am Vorabend für den Herrentag richtig einzustimmen.

Unbesiegbare Sonne. Von Claus Sehe dl. Volksliturgisches Apostolat, Klosterneuburg. 240 Seiten. Preis 56.60 S.

Ein Sonntagsbuch im besten Sinne des Wortes hat uns hier der bibelfeste, gelehrte Redemptorist geschenkt. An zahlreichen geschickt verwerteten biblischen Beispielen werden uns kurze, aber sehr inhaltsschwere Sonn agsgedanken vorgelegt über „Gott und Christus im Kreislauf des Jahres”. Das Licht und die Wärme der „unbesiegbaren Sonne” kann und wird im besinnlichen Leser fruchtbares Christenleben und Christenstreben wecken oder zum Blühen und Reifen bringen. Ein sehr empfehlenswertes, ganz modernes Buch. Vertrauen, Mut, Trost und Freude weckend, geistvoll bis zur Umschlagzeichnung.

Sonntäglicher Gottesdienst. Von Hermann Volk. Verlag Regensberg, Münster. 104 Seiten. Preis 3.20 DM.

Es geht in diesem kleinen, mit fühlbarer Wärme geschriebenen Büchlein um die „theologische Grundlegung” der zentralen Stellung des Gottesdienstes mit seiner überragenden Mitte, der heiligen Messe, im priesterlichen Wirken und christlichen Leben. Der Verfasser gräbt tief und zielt hoch, bleibt aber dabei — abgesehen von einigen überflüssigen Wendungen des Fachmannes — für alle geistig regen Leser verständlich. Ein Büchlein, das man gerne warm empfiehlt.

Das ist der Tag des Herrn. Von Josef Dillers- berget. Verlag Otto Müller, Salzburg. 302 Seiten. Preis 65 S.

Für Christen, die sich zur Betrachtung und Besinnung Zeit nehmen, zeigt dieses Buch die reiche Abwechslung des liturgischen Sonntagsbildes, hineingestellt in die vielfältigen Zusammenhänge des Kirchenjahres Es geht dabei nicht so sehr um das gutbegründete Vertrautmachen mit den wesentlichen Wahrheiten und Pflichten für eine christliche Lebenshaltung, sondern der Verfasser will Seelen, die vor allem aus Bibel und Liturgie ihr christliches Leben formen, wertvolle Winke geben.

Herders Kleines Bildungsbuch. 215 Abbildungen auf 160 Bildtafeln und 100 Abbildungen im Text. 844 Seiten. Verlag Herder, Freiburg. Preis 45 DM.

Der zehnte Band des Großen Herder, auch einzeln als „Herders Bildungsbuch” erhältlich, hat einen kleinen, aber durchaus ebenbürtigen Bruder bekommen. Er will besonders der jungen Generation dienen und tut dies auf ganz vorzügliche Weise. Sachkundig, von christlicher Lebensschau bestimmt und klare Begriffe setzend, stellt das Buch die Welt als Gabe und Aufgabe dar. Seine weite Verbreitung muß daher all jenen ein Anliegen sein, denen die überall um sich greifende Begriffsverwirrung, besonders unter der Jugend, eine Sorge ist. Man hat hier in lobenswerter Weise nicht einfach Wissensgebiete aneinandergereiht, sondern organisch Stein an Stein gefügt. Das Werk beantwortet die Fragen des Verhältnisses von Seele und Leib und geht dann den vielschichtigen Formen nach, in denen der Mensch Welt und Mitmensch begegnet: Familie, Freundschaft, Gesellschaft, Land und Volk. Berufsfragen nehmen ein ganzes Kapitel ein. Die Darstellungen über Natur, Kultur und Technik sind besonders gut gelungen und so abgefaßt, daß sie ieder- mann ohne Fachkenntnisse verständlich sind. Im abschließenden Teil „Mein Glaube” dringt die Darstellung zu den letzten Fundamenten des Daseins vor. Hervorzuheben wären besonders die mit großer Sorgfalt ausgewählten Bilder. Vielleicht kann bei einer Neuauflage beim Kapitel „ Jugendverbände’’ (in der Bundesrepublik), Seite 18 5 bis 189, auch der „Bund der Deutschen Katholischen Jugend” erwähnt werden. Er fehlt hier. Beim Fürstenmord am 28. Juni 1914 vom „serbischen Sarajewo” zu sprechen (Seite 711) ist unrichtig. Sarajewo war die Landeshauptstadt des von Oesterreich 1878 okkupierten, 1908 annektierten, während aller Jahre kultivierten und pazifierten Bosnien. — Wer dieses echte Bildungsbuch liest, wird sich darin mit Gewinn vertiefen.

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