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Führung durch den Glauben

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Das Fasten bei Basileios dem Großen und im antiken Heidentum. Von Theoderich Pichler OSB. In: Commentationes Aenipöntanae XL Herausgegeben von Karl Jax und Robert Muth. Verlag Wagner. 13 5 Seiten.

Das Heidentum hatte vielerlei Gründe, Fastenvorschriften zu erlassen: magisches, kultisches, asketisches, medizinisches Fasten unterscheidet der Verfasser. Dagegen' begründet der Christ Basileios Magnus das Fasten durch die Askese, die Einübung in Christus; durch den Bußgedanken; durch die notwendige Abwehr der bösen Geister; und aus dem kultischen Grand das eucharistische Fasten. „Verschiedenheit in der Grundhaltung, Uebereinstimmung in vielen Einzelheiten“, läßt sich aus dem Vergleich des heidnischen mit dem christlichen Fasten folgern. — Es ist gut, daß in einer Zeit, da das Fastengebot der Kirche sehr gemildert wurde und der Sinn des Fastens auch den Christen nicht mehr ganz geläufig ist, sowohl die heidnischen wie die christlichen Auffassungen aufgezeigt werden. Wo die Kirche als solche nicht verpflichtet, mag manchem Leser aufgehen, wie er durch sie selbst und seine religiöse Intensität zum Fasten verpflichtet sein kann. So hat diese Arbeit, abgesehen von ihrem patrologischen Wert, auch für die Seelsorge eine Aufgabe zu erfüllen.

Diego Hanns G o e t z OP.

Die religiöse Führung des Mannes. Referate einer Exerzitienmeisterschulung im Stift Altenburg vom 10. bis 13. August 1953. Herausgegeben von Domkapitular Dr. Karl Rudolf. Seelsorger-Veflag im Verlag Herder, Wien. 96 Seiten. Preis 26 S.

Im August 1953 tagte im Stift Altenburg eine Exerzitienmeisterschulung, die sich mit der Vertiefung der Männerseelsorge befaßte. Es kamen damals hauptsächlich Probleme der Männer-Exerzitien zur Sprache, aber da es sich dabei um Grundfragen der religiösen Männerführung handelt, sind die Referate und Diskussionsergebnisse jener Tagung für jeden Männerseelsorger von Bedeutung.

Heilige Schrift und Seelsorge. Wiener Seelsorgertagung vom 27. bis 30. Dezember 1954. Herausgegeben von Domkapitular Dr. Karl Rudolf. Seelsorger-Verlag im Verlag Herder, Wien. 192 Seiten.

Die Wiener Seelsorgertagung im Dezember 1954 stand unter dem Motto „Heilige Schrift und Seelsorge“. Ein sehr aktuelles Thema: Mehr als in früheren Jahrhunderten drängt es heute den wachen Christen zu den Quellen des Glaubens und damit zur Bibel — und außerdem zwingt die Aktivität der Sekten den Katholiken zur Auseinandersetzung mit der Schrift. So wird dieser Tagungsbericht zu einer wertvollen Hilfe und Anregung für den Seelsorger und bezeichnet zugleich die Stellung der Heiligen Schrift in der katholischen Kirche. Die durchweg vorzüglichen Referate sind mehr praktischer als wissenschaftlicher Art. Besondere Beachtung verdienen die Beiträge von Fries, Schnackenburg (leider allzu knapp), Schildenberger und Hesse.

Meßbuch des neuen Menschen. Von Elisabeth von Schmidt-Pauli. 63 Seiten, 8 Tiefdruckbilder nach Albrecht Dürer. — Gebetbuch des neuen Menschen. Von Elisabeth von Schmidt-Pauli. 135 Seiten, 6 Tiefdruckbilder nach El Greco. Verlag Ars sacra, München.

Nicht selten bekommen wir die Klage zu hören, daß die liturgischen Texte den Menschen zu wenig innerlich ergriffen, daß seine Mitfeier zu einem rein äußerlichen Mitvollzug werde, da die Gebete als leere Formeln gesprochen würden. Wer so spricht, darf den Mangel nicht in den liturgischen Texten suchen, sondern im fehlenden Verständnis. Für solche Menschen sind die beiden eigenartigen Gebetbüchlein der bekannten Schriftstellerin ein erlösendes Geschenk: dem Verständnis leicht zugängliche, tiefgefühlte und dichterisch gestaltete Gebete, aus dem Geist der Liturgie und der Heiligen Schrift geboren. Sie wollen deuten und an den Reichtum der Liturgie heranführen — und oftmals bleibt das Wort der betenden Kirche überlassen. Hier kann man lernen, die Liturgie mit eigenem Denken .und Fühlen, mit wahrer Hingabe zu erfüllen Beide Büchlein sind sowohl für das private als auch für das Gemein- schaftsgebet geeignet. Die geschmackvolle Ausstattung sind wir von den Ars-sacra-Gebetbiicherr gewohnt.

Dr. Floridus R ö h r i g, Can. reg., Klosterneuburg

Kinder vor Gott. Ein Jahreszyklus „Kinderpredigten". Von Pfarrer Theodor B 1 i e w e i s. Verlag Schöning, Paderborn. 204 Seiten. Preis 46.24 S.

Der neue Jahreszyklus „Kinderpredigten“ stellt eine vollständige Neubearbeitung des im Jahre 1940 vom gleichen Verfasser erschienenen Buches „Kinder lauschen ihrem Seelsorger“ dar.

ln 52 thematischen Predigten werden wichtige Wahrheiten des Glaubens und der Sittenlehre behandelt. Was geboten wird, ist gesunde Kost. Was groß ist, wird um der Kinder willen nicht verniedlicht, was ernst ist, nicht ins Heitere verkehrt. Die Sprache ist knapp und klar, wie man eben zu Kindern sprechen muß.

Für Kinderseelsorger, Eltern und Erzieher ist der Band gleich wertvoll.

Es war nicht die Absicht des Verfassers, den Kinderseelsorgern fertige Predigten darzubieten, um ihnen die Mühe der eigenen Arbeit zu nehmen. Das Buch will Anregung geben und eine Frage stellen: „Ich habe es so gemacht — wie machst du es, wenn du den Kindern das Wort Gottes verkündest?“

Msgr. Alois P e n a 11

Symbole. Zeichen des Glaubens. Von Richard Seewald. Rex-Verlag, Luzern. 2. Aufl. 153 Seiten.

Hier sollen die alten kirchlichen Grundsymbole in moderner Form neu gestaltet werden. Der Verfasser und Zeichner ist Künstler, der von den Problemen des modernen Kirchenbaues ausgeht und hier Zeichnungen vorlegt, in denen die alten Symbole für das moderne Auge wieder anschaubar werden': Er gliedert seinen Stoff1 ih'Dreifaltigkeit, Gott Vater, Gott Sohn, Maria,' Der Gekreuzigfe,

Abstieg zur Hölle, Der Auferstandene, Der Weltenrichter, Der Heilige Geist, Die Kirche, Auferstehung des Fleisches und Ewiges Leben. Das Grundproblem ist die Malerei in der Kirche. Seewald wirft die Frage auf, ob sich die Malerei in der Kirche auf das Symbol allein beschränken soll. Seewald nimmt in seinem Vorwort ausdrücklich Stellung gegen die Ikonoklasten der Moderne, die die Darstellung der Fleilsgeschichte in der modernen kirchlichen Malerei zugunsten reiner Abstraktion verflüchtigen wollen. Dieses Buch soll also nicht als ein Aufruf verstanden werden, nur noch allein Symbole in der Kirche zu malen. Gegeben ist das Credo, an dessen einzelnen Glaubenssätzen der Zeichner seine Bilder anordnet. Weiter sind gegeben die alten Symbole. Neu soll sein die Form, die künstlerische Darbietung. Ich muß gestehen, daß mir viele dieser Modernisierungen als geglückt erscheinen, wenngleich die Bildwirkung nicht bei allen gleich stark ist. Ob sich der hier vorgelegte Rohstoff auch bis zu sakraler Weihe emporsteigern läßt, vermag erst die Ausführung selbst zu zeigen.

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