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Theologie der heutigen Zeit

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DIE LITURGIE IN DER OSTKIRCHE. Kommentar mit geschichtlicher Einführung. Von Nikolaus L i e s e 1. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau. 248 Seiten, 9 geographische Karten, 12 Bildtafeln und 38 Tabellen. Preis 69.10 S.

Das vorliegende Buch ist keine theoretische Abhandlung, sondern nur eine Darstellung der zwölf verschiedenen Ostliturgien. Der Autor hat auch zwölf Stehfilme herausgegeben, in denen er die einzelnen Liturgien im Bildband darstellt. Im Zeitalter der bisher ernstesten Unionsbestrebungen geht es wohl zuerst darum, einander besser kennenzulernen, denn die verschiedenen christlichen Kirchen sind einander durch die äußere und innere Eigenart entfremdet. Diesem Anliegen dient auch das vorliegende Buch. Für jede der Liturgien wird auch eine schematische Darstellung geboten. So wird die Vorstellung noch einprägsamer. Es wäre wohl auch noch eine vergleichende Darstellung der verschiedenen Liturgien zu wünschen, auch in schematischer Darstellung. So würden die einheitlichen Züge unter den Verschiedenheiten noch besser sichtbar werden. Aber auch in der vorliegenden Form findet der Leser einen ungeahnten Reichtum. Diese Liturgien sind wahrhaftig auch Theologie. Das Werk des Autors ist daher für unser liturgisches Schrifttum ein Verdienst.

DER EWIGE AUFTRAG IN DER HEUTIGEN ZEIT. Ein aktuelles Bildungsbuch über die Fragen der Weltmission. Von Dr. P. Walbert Bühlmann OFMCap. Rex-Verlag, München 1960. 118 Seiten. Preis 6.80 DM.

Im Untertitel gibt Bühlmann das eigentliche Ziel dieses Werkes an. Ein Bildungsbuch will es sein, und um es vorwegzunehmen: Dieses Ziel wird durch die Darstellung des Autors ausgezeichnet erreicht. In fünf großen Abschnitten geht der Autor zuerst einmal die Grundlegung der Mission durch, dann die Entfaltung der kirchlichen Mission in der Geschichte, ferner die Bedrohung der Mission in unserer Zeit durch Kapitalismus, Alkohol, Materialismus, Nationalismus, Kommunismus, schließlich und endlich die Hoffnung der Mission und die Fragen, die sich nun für den gläubigen Katholiken daraus ergeben. Die richtige Beurteilung der anderen Rassen, der Dienst der Heimat an der Mission und der Missionsberuf. Der praktische Sinn des Autors geht aus der Aufzählung der verschiedenen männlichen und weiblichen Missionsgesellschaften, die in Deutschland studieren, hervor, und ebenso aus der Aufzählung der Hilfswerke für die Mission.

Seelsorgern, die über die Mission sprechen wollen, kann dieses Werkbuch bestens empfohlen werden. Desgleichen empfiehlt sich seine Einstellung in Pfarr- und ähnliche Bibliotheken.

GEWISSENSBILDUNG. (Sehen, Urteilen, Handeln.) Von Josef Miller SJ. Schriften des Volksboten Nr. 9. Tyrolia-Ver- lag, Innsbruck 1960. 128 Seiten. Preis 28 S.

Der Autor knüpft in seinem Vorwort an die Osteransprache 1948 Pius’ XII. an:

„Die große Stunde des christlichen Gewissens hat geschlagen. Wir brauchen heute die Menschen mit dem selbständigen, dem selbstsicheren, dem selbsttätigen Gewissen.” Die Verantwortung, die ein Mensch für sein Leben und seine Aufgabe trägt, hängt auf das engste zusammen mit seinem Gewissen. Schläft das Gewissen oder ist es verbildet, ist der Mensch unfähig, Verantwortung zu tragen. Er schiebt dann seine Verantwortung auf andere ab. Es entsteht auf diese Weise der Massenmensch und die totalitäre Macht. Je mehr einer Verantwortung in den Händen hat, desto mehr Macht hat er. Wenn man dem Staat alle Verantwortung des einzelnen übergibt, hat er auch unumschränkte Macht und ist die einzelne Persönlichkeit nicht mehr frei. So hingen auch Gewissen und Freiheit zusammen.

Daher kommt heute der Gewissensbildung und dem rechten Gebrauch des Gewissens bzw. der Verantwortung höchste Bedeutung zu. Es geht darum, die Freiheit des Individuums vor der Allmacht des Staates zu retten.

Dieser Aufgabe dient auch die vorliegende Volksbotenschrift. Der Innsbrucker Moraltheologe Josef Miller legt einfach und sehr klar alle Probleme der Gewissensbildung dar und weist somit einen Weg für diese vordringliche christliche Aufgabe von heute.

P. Alois Schrott SJ.

DIE BRÜCKE DER VERLIEBTEN. Roman von Bernd B o e h 1 e. Eduard Wan- cura Verlag, Wien-Stuttgart. 343 Seiten. Preis 95 S.

Ein Heidelberger Dichter ist bei einem Wiener Verlag eingekehrt, Bernd Boehle, mehr als ein halbes Jahrhundert alt, bei uns noch weniger bekannt als drüben, wo er mit seinen Romanen, Novellen, seinen dramatischen Werken für Bühne und Funk viele Leser und Hörer gefunden hat. Den Roman „Treffpunkt Weinstraße” kennt man wohl auch bei uns. Der neue Roman, der Roman der Heidelberger Neckarbrücke, ist ein durchaus eigenartiges Buch. Der Gymnasiallehrer Dr. Panholzer, Vierziger, Junggeselle, trägt in der höchsten Klasse des Mädchengymnasiums Geschichte vor. Und wir nehmen an einem ganzen Zyklus dieser Geschichte und Geschichten teil, wir hören von der Weltgeschichte, die über die Heidelberger Brücke zieht. Kein Wunder, daß die Schülerinnen aufmerksam zuhören. Denn ihr Lehrer stellt die verschiedensten persönlichen Schicksale, vom Altertum bis zu seiner eigenen Familie, in geistvoller und anmutiger Art auf die weltgeschichtliche Brücke. Kein Wunder auch, daß sich die Schülerinnen in ihren Lehrer verlieben. Aber er weist die Schwärmerei sehr klug in ihre Schranken, da er sich entschlossen hat, seine Kollegin, die Mathematiklehrerin, zu heiraten. Ist das Ganze ein historischer Roman? Man könnte das reizende, liebenswerte Buch so nennen. Es sind, sagen wir, historische Novellen, es sind Episoden von großer Leuchtkraft, die die Brücke miteinander verbindet.

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