6578599-1951_04_12.jpg
Digital In Arbeit

In Kurzform

Werbung
Werbung
Werbung

Wiedersehen Im Hotel Europe. Roman von Bernhard W. Neureiter. Hilstein-Verlag, Bad Reichenhall-Salzburg. 205 Seiten. S 19.—.

Stil hat dieser kleine Roman keinen; seine Handlung ist simpel, seine Sprache ganz und gar farblos. Bleibt als Vorzug, daß er gut gemeint ist und Berichte über die Leidensemigration der Batschkadeutschen in ihn eingeflochten sind.

Fabelfibel. Von Ledebur. Manutiuspresse, Wien 1950. 56 Seiten.

Dieses „Bilderbuch für Kinder von 8 bis 80 Jahren“, wie es sich im Untertitel nennt, ist eine vergnügliche Oase in unserer ernsten Zeit, wozu nicht allein die alten bekannten Fabeln, sondern auch die neuen witzigen Zeichnungen beitragen. Gemeinsamkeit mit Busch: der „tiefere Sinn“ hinter der Satire.

Die Flaschenpost. Roman von Rene S c h i k-kele. Ciaassen-Verlag, Hamburg. 217 Seiten.

Das letzte Werk des Dichters. Ein seltsames Gemisch: teilweise voller Ironie und Satire, teilweise sehr elegant. Daneben viel Pathologisches, Perverses. Die Quintessenz des Buches: Wie kann man Selbstmord begehen und dennoch am Leben bleiben. Antwort: Man gehe ins Irrenhaus, nur dort kann man — zwar für die Welt tot — noch würdig und ohne Furcht leben. — Man hat Schickele einmal den Hofmannsthal des deutschen Südwestens genannt. Ein Urteil, das nur aus völliger Unkenntnis des österreichischen Dichters erflossen sein kann. Denn es gibt keine stärkeren Antipoden.

Die Abenteuer des braven Soldaten Sdiwejk während des Weltkrieges. Von Jaroslav H a s e k. österreichischer Volksverlag, Graz. 569 Seiten.

Ein teilweise äußerst frivoles und perfides Buch Manche Kapitel dagegen erinnern an Karl Kraus' Letzte Tage der Menschheit“, nur in eine humorvollere Sprache übersetzt. Viele der Vorwürfe, die der Verfasser gegen die alte Monarchie erhebt, könnten in ebenso großem Maß gegen die tschechische Republik seit 1918 angemeldet werden. Das beste an dem Werk: die starke Satire, die auch vor dem eigenen Volk nicht haltmacht.

Flucht. Von Yvonne Pagniez. Verlag Josef Knecht, Carolusdruckerei, Frankfurt. 262 Seiten.

Ein ausgezeichnetes Buch. Und ein zutiefst christliches. Es enthält die Schilderung der Flucht einer französischen Getangenen aus dem KZ. Ein schauerliches Gemälde, in dem aber nirgends ein Wort des Hasses aufscheint. Eines der wenigen Bücher, die die vergangene Zeit vom christlichen Standpunkt aus schildern will.

Die Wirtschaftsrechnung als Leistungsrechnung. Versuch einer homogenen Theorie des wirtschaftlichen Rechnungswesens. Von Priv.-Doz. Dr, Leopold L. 111 e t s c h k o. Manzsche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien. 71 Seiten.

Aus einer fruchtbaren Verbindung von Theorie und Praxis ist diese wertvolle Schrift entstanden. Der Verfasser entwickelt aus einem historischen Uberblick eine homogene Theorie des wirtschaftlichen Rechnungswesens (Buchhaltungs-, Kalkulations- und Kostentheorie), deren Bedeutung für die Praxis nicht genug hervorgehoben werden kann. — Zum vollen Verständnis der Arbeit sind grundlegende Kenntnisse aus Betriebswirtschaftslehre notwendig.

(Kurzbesprechungen von: Helmut Fiechtner, Jörg Mauthe, Hanns Salaschek, Willy Lorenz und Robert Dittrich.)

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung