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Geschichte aus Stein und Erz. Von Richard P i 11 i o n i. Verlag Franz Deuticke, Wien. 86 Seiten.

Die Urgeschichte als Wissenschaft der ausgestorbenen schriftlosen Völker gehört zu den verhältnismäßig jungen Wissenschaften des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In diesem Büchlein, das eine Reihe von Rundfunkvorträgen zur Grundlage hat, führt uns der um die Aufhellung urgeschichtlicher Grundlagen der europäischen Kultur sowie unserer engeren Heimat Österreichs verdienstvolle Gelehrte in gemeinverständlicher Form in die ungeschriebene Geschichte der Menschheit ein. Nach einer allgemein - orientierenden Übersicht über die Steinzeit erschließt der Verfasser sehr anziehend das Wissen um den steinzeitlichen Bauer in Österreich und weist überzeugend unser österreichisches Alpengebiet als das älteste Industriezentrum Europas nach. B. R.

Das Sozialapostolat. Seine theologische Begründung, sittliche Verpflichtung und praktische Gestaltung. Von Gustav Er m ecke. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn. 56 Seiten.

Befremdend wirkt, daß der Verfasser das „Sozialajiostolat" nicht der „Katholischen Aktion“ zumißt, wohin es als soziale Caritas fraglos gehört, sondern einer „Aktion der Katholiken im sozialen Raum". Das ist prinzipiell falsch. Das Sozial-,,Apostolat" unter-

steht als Apostolat direkt der Kirche ünd damit der „Katholischen Aktion". Mit der „Aktion der Katholiken“ jedoch, die nach der vortrefflichen Definition durch Kardinal Caggiano kein eigentliches Apostolat mehr ist, sondern Gestaltung der Welt aus christlichem Gewissen auf eigene Verantwortung hin, hat das Sozialapostolat begrifflich nichts zu tun. A. M. K.

Wandern und Schauen. I. Band. Gestaltet von Dr. Karl Z i a k. Verlag des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. 184 Seiten.

Der nett ausgestattete Leinenband ist mehr als ein Wanderführer, er macht mit Pflanzen und Tieren bekannt und weckt Verständnis für Kunstschätze und Volkskunde. Weite Verbreitung ist dem Bande sicher. R. D.

Old Possums Katzenbuch. Von T. S. Eliot.

Englisch und deutsch. Illustriert von Nicolas Bentley. Suhrkamp-Verlag.

Allen Katzenfreunden — und ihre Zahl ist

• nicht gering — wird diese eigenartige und

heitere, in einer Art Balladenton gehaltene Gedichtreihe viel Vergnügen machen. Den bekannten englischen Originaltexten sind die deutschen Übersetzungen gegenübergestellt, an denen sich, um nur einige Namen zu nennen, Dichter wie Carl Zuckmayer, Rudolf Alexander Schröder und Erich Kästner beteiligt haben. C. P.

„Das Spiegelbild." Eine Spieldichtung von Gėza D e 1 l'A d a m i. Verlag Buchdruckerei Paul Kaltschmid, Wien.

DeH'Adami zeigt sich in seinem „Spiegelbild“ als durchaus sympathische Persönlichkeit. Er hat während des ersten Weltkriegs ein schweres Schicksal erlebt und sich durch die Rückführung vieler Gefangener nach Kriegsende Verdienste um seine Leidensgenossen erworben. Der Wunsch, auch weiterhin seelischer Helfer zu sein, ist dec Antrieb für seine Dichtung, die mit dėmi guten Willen

1 nicht recht Schritt hält. F. W.

Herr auf Schloß Porcia. Roman. Von Maria Steurer. Kremayr & Scheriau, Wien 1951. 482 Seiten.

Die Kärntner Autorin, die mit ihrer „Eva Faschaunerin" einen Publikumserfolg erzielte, wird zweifelsohne in bestimmten Schichten, die leicht unterhalten sein wollen, wieder durchdringen. Der Roman, bis etwa zur Mitte nicht ohne Spannung, löst sich hernach in Episoden auf, deren einziger Vorzug mütterliches Empfinden ist. H. S.

Botschaft der Liebe. Gedichte. Von Albert Janetschek. Europäischer Verlag, Wien 1951. 62 Seiten.

Wo ausgesprochene Nachempfindung, wie im „Gang dutch den Nebel“ (Hesse!) fehlt, stehn etliche einprägsame Strophen („Abend in der Vorstadt"). H. S.

(Kurzbesprechungen: Benno Roth, August Maria Knoll, Robert Dittrich, Carl Peez, Friedrich Wallisch, Hanns Salaschek.)

Ausscheiden will (Otto Mauer in der Schlußansprache), weiß auch, daß Kollektive weder in dieser noch in jener Welt selig werden können (ebenda), daß also Rettung nur der Einzelseele gewährt wird. Dem Menschen, der sich in Arbeit und Verantwortung von Christus einfordern läßt zu einem Leben in Freiheit und Würde. Und der dann hinausgeht, und allen Herren dieser Welt, und

immer wieder sich selbst die Forderung vorträgt, vorlebt: ohne Gott kein Mensch, ohne Kreuz keine Gnade, ohne Dienst am Ewigen keine Befreiung im Zeitlichen.

Der Allgemeine österreichische Katholikentag 1952 ist geschlossen. Er hat Wege eröffnet, die nun begangen werden wollen. Eine ungeheure Verantwortung liegt auf allen, die es wagten, ihn zu feiern.

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