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Böhmische Geschichte und Geschichten

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Der mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis 1961 ausgezeichnete Germanist Prof. Dr. Herbert Cysarz widmet seine neueste Schrift Prag und seiner Bedeutung für das deutsche Geistesleben (Herbert Cysarz: „Prag im deutschen Geistesleben, Blicke durch ein Jahrtausend, Schriftenreihe der Künstlergilde. Band 1, Kessler Verlag, Mannheim- Sandhofen, 92 Seiten, S 36.—). Prof. Cysarz, der ein Jahrzehnt an der Prager deutschen Universität lehrte, entrollt ein quellentreues und eigenständig durchgestaltetes Gesamtbild des unvergänglichen Prag von den Anfängen bis in das Jahr 1945. Mit seinem prägnanten, unverwechselbaren Stil wird der Autor der reichischen und europäischen Bedeutung dieses Geisteszentrums ebenso gerecht wie der tschechischen Nachbarwelt; er richtet seinen Blick auf die positiven Leistungen und gemeinsamen Anliegen beider Völker, wobei er immer wieder auch auf die große Rolle des Prager Judentums, besonders in der neueren Literatur, hinweist.

Vcfi der humorvollen Seite des Notionalitätenkampfes weiß der Altösterreicher Ferdinand Trinks in seiner Schrift „Budweis — C. Budėjovice“ zu berichten. (Ferdinand Trinks: „Budweis — Ö. Budėjovice. Eine Geschichte aus dem alten Österreich, Neue Dichtung aus Österreich, Band 72, brosch., 81 Seiten, S 22.—, Bergland Verlag Wien 1960 1961). Eine Liebesgeschichte trennt und eint Deutsche und Tschechen, Kaisers Geburtstag und ein junger Reichsratsabgeordneter mit Namen Dr. Eduard Benesch kommen auch vor und trotz aller Nadelstiche, die die sehr gelungen gezeichneten Vertreter beider Völker einander zufügen, Steht über dem kleinlichen Kampf die menschliche Achtung. Schauplatz ist die behäbige Stadt Budweis in Südböhmen mit ihrem schönen Marktplatz und den alten Bürgerhäusern.

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