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Renate von Natzmer. Eine Paralleldichtung zu Schillers „Kindsmörderin“. Von Enrica von Handel-Mazzetti. Eingeleitet von Doktor Kurt V a n c s a. Privatdruck (400 Stück maschinennumeriert, hier: Nr. 26) hergestellt in der Werkstätte Franz Kling, Linz-Urfahr, 1951. •

Zum 80. Geburtstag E. v. Handel-Mazzettis erschien diese sprachlich erstaunlich biegsame, in ihrer Idee kaum anders denn als olympische Laune der verehrungswürdigen Dichterin zu wertende Ballade, die die bekannte Ballade Schillers mit kühnem Griff in modernste Beieiche (die politisch zwielichtige Landesverratsaffäre „Falkenhayn“, Berlin 1935) transponiert. — Kurt Vancsas literar-geschichtlich wohl auf einige Zeit hin richtungweisender einleitender Essay visiert das Gesamtwerk der Dichterin auf das Rita-Erlebnis — ein Generalnenner, für den manches zu sprechen scheint! er ließe sidi übrigens, deut-Jicher, als der Verfasser wollte, mit reizvoller Variation auch in die letzten beiden Werke der Dichterin hinein verfolgen (Aloy-sta Silbereyssin — Cornelia de Vryl).

Schicksale am Fluß. Von Martha Ostenso. Gerlach & Wiedling, Wien 1950. 454 Seiten.

„Es ist nicht leicht, mit Haß zu leben“, schreibt Martha Ostenso hier einmal. Ihr selbst mag es so ergangen 6ein, als sie von 1939 an sich mit den Pionieren des amerikanischen Mittelwestens befaßte. Drei Generationen treten auf, ein dreiteiliger Rahmen faßt die spannende Handlung, die nur am Anfang schwerflüssig geraten ist. Hervorzuheben: die farbige Schilderung von Landsdiaft und Natur.

Furtwängler, Mensch und Künstler. Von Willy Selbert. Guillermo Kraft Limitada, Buenos Aires. 73 Seiten.

Dieses Büchlein ist die sehr persönliche Huldigung eines Musikers, des ehemaligen Konzertmeisters der Wiener Philharmoniker, an den Menschen, den Komponisten und den Dirigenten Wilhelm Furtwängler. Es Ist ein Porträt aus nächster Nähe, und der Leer folgt den Ausführungen des allgemeingebildeten und kenntnisreichen Autor mit wirklichem Interesse, zuweilen auch ein wenig mit angehaltenem Atem, da der Bereich des Privatesten mehr als einmal gestreift wird. Da sorgfältig gedrückte Bändchen in Quartformat ist in Südamerika erschienen, wo der Autor sein otium cum dignitate verbringt. H. H. F.

Selbstbetrachtungen. Von Marc Aurel. Alfred-Kröner-Verlag, Stuttgart. 204 Seiten,

In dem berühmten Werk, das Wilhelm Capelle übersetzt, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen hat, spiegelt sich die tief Wirkung der stoischen Weltanschauung mit ihrer typischen Verbindung von Philosophie und Religiosität auf die ernstesten Geister der Spätantike, denen die Religion ihrer Vorfahren längst zum Mythus geworden ist. Sie suchen Frieden der Seele und Gelassenheit gegenüber den Schrecken des Todes. Der Begriff der Menschheit erfüllt den einzelnen mit einer Hochstimmung, die auch heute noch den Leser der „Selbstbetrachtungen“ ergreift. Auf die folgenden Bände der philosophischen Reihe der Sammlung Kröner sei im Zusammenhang mit Marc Aurel hingewiesen: Seneca, Epikur, Piaton (Der .Staat“ und .Briefe“).

Die soziale Frage und die soziale Antwort der Kirche. Von Philipp Bugelnig. Carinthia-Verlag, Klagenfurt 1950, 49 Seiten.

Der Verfasser, das Sprachrohr des sozialen Katholizismus Kärntens, ist schon 1932 bekannt geworden durch das von ihm redigierte Manifest der Klagenfurter Soziologenrunde: „Die neue Gesellschaft“ und durch seine 1933 herausgegebene Broschüre: „Der Ständestaat“. Nunmehr gibt im Anschluß daran der Verfasser einen Abriß der kirchlichen Soziallehre nach Rerum novarum und Quadragesimo anno. Mit Recht hebt er als die Quintessenz aller sozialen Rundschreiben .da hohe Lied von der Liebe“ hervor. Denn alles andere, einschließlich die berufständische Ordnung, ist doch nur eine zeitbedingte Anpassung.

(Kurzbesprechungen von: Roman Herl, Hanns Sala6chek, Helmut Fiechtner, August M. Knoll.)

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