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In memoriam Martinu

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Es war eine gute Idee des Fernsehens, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu zu gedenken. Das eine knappe Stunde dauernde „Porträt” war, was den Menschen betrifft, recht instruktiv, im Ganzen aber zu poetisch und unterrichtete zu wenig über Martinus Werdegang und Leistungen als Musiker.

Am Abend darauf wurde eine der 15 Opern von Martinu gesendet, die er für seine wichtigste hielt, sie heißt „Juliette” und wurde nach einem Theaterstück von Georges Neveux 1936 bis 1937 geschrieben und 1938 uraufgeführt. Der modische Modernismus, zu dem das Sujet verleitet (der Untertitel des Stückes lautet „La Cie des Songes”) wurde von Regisseur Kaslik und Bühnenbildner Swoboda auf die Spitze getrieben, so daß rasch wechselnde raffinierte Bilder und allerlei optische Gags die Musik völlig überwucherten. Diese wurde zu einer Begleitmusik zu Lichtspielszenen degradiert — was doch keineswegs der Zweck einer Opernproduktion im Fernsehen sein kann.

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