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Im Schneegestöber des Unsagbaren

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Eine Erzählung von Hans Erich Nossack, eines Außenseiters im Literaturbetrieb der fünfziger Jahre, wurde nun geschickt für die Bühne bearbeitet.

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Eine Erzählung von Hans Erich Nossack, eines Außenseiters im Literaturbetrieb der fünfziger Jahre, wurde nun geschickt für die Bühne bearbeitet.

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Worte, nichts als Worte: sie kommen nirgendwo an, frieren, fallen als Schnee zu Boden. Die juristischen Mittel des Gerichts sind ungeeignet für die Beurteilung des Angeklagten und seiner Verantwortung. Dessen Frau ist verschwunden, „aufgebrochen ins Nicht-Versicherbare”, aus der strengen Kausalität ins Schneegestöber des Nichtsagbaren geglitten.

Gegenüber dieser Metapher des Todes ins Nichts ist das Medium des Wortes ungeeignet zur Erklärung des mysteriösen Vorfalls. Die Kommunikation muß scheitern, Metaphysisches ist nicht durch physische Vokabeln zu erklären. Der 1977 verstorbene Hans Erich Nossack gab seinem Prosastück „Unmögliche Beweisaufnahme” bereits, die dramatische Struktur einer metaphysischen Gerichtsverhandlung, die nun zum Ausgangspunkt der Bühnenfassung von Thomas Janßen und Monika Pirklbauer wurde.

Bearbeiter haben sehr geschickt komprimiert und so die Spannung des Wartens auf eine Ahnung des Unerklärbaren durchgehend aufrechterhalten. Bei der Uraufführung in der Grazer „Thalia” gelang Thomas Janßen durch vorzügliche Dialogregie - zusammen mit dem Hauptdarsteller Gerhard Hermann - ein beachtlicher und verdienter Erfolg.

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