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„... und das Leben geht weiter“ ging jetzt auch zu Ende. Fast hatte man sich schon an die italienische Industriellenfamilie, die in den letzten Wochen immer sonntags spätabends in den Fernsehhaushalt kam, gewöhnt, da heißt es Abschied nehmen.

Es war keine schlechte Serie, die der ORF da eingekauft hatte: Schön langsam, fast episch wälzte sie sich dahin, gerade richtig für die Zeit vor dem Einschlafen. Ob sich aber dafür das Wachbleiben lohnte? Auf den ersten Blick wäre es wohl besser gewesen, die Serie zum Hauptabendtermin anzusetzen, weil vorher ohnehin meist gähnende Fadesse auf dem Sonntagabendmenü des ORF stand.

Bei näherem Hinsehen ist den Programmachern aber recht zu geben. Sie wollten die Seher nicht verunsichern, denn das Thema der Serie hat nun einmal seinen Platz im Programmschema.

Der Unternehmer als harter Bursch, der notfalls auch über Leichen geht. Was Dallas und Dynasty vorexerzieren, das nachzuhüpfen kann offensichtlich auch einer europäischen Serie nicht schaden. Managertypen, die hart an der Grenze der Legalität arbeiten und sogar bereit sind, mit kriminellen Methoden ihren Reichtum zu mehren, scheinen Garant für hohen Unterhaltungswert und kommerziellen Erfolg zu sein.

Warum das so ist? Entweder die Konsumenten sind bereits auf dieses Bildschirm-Klischee gedrillt oder es steckt doch mehr als ein Körnchen Wahrheit in diesen industriellen Helden.

In beiden Fällen sollte diese Erfolgsmasche der High Society des Wirtschaftslebens zu denken geben. Denn solche Klischees sind imagebildend für den ganzen Berufsstand.

Aber vielleicht findet sie das gar nicht als störend? Bedenklich wäre es jedenfalls, mit dieser Darstellung zu kokettieren.

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