Auf Entertainer muß es wohl einen nachhaltigen Eindruck gemacht haben, daß Vizekanzler und Außenminister Alois Mock bei der Eröffnung nicht anwesend war.
Wie anders ist es zu erklären, daß weder Peter Alexander bei der vom ORF inszenierten großen Eröffnungsshow des Wiener Konferenzzentrums in Kagran an diesem Thema vorbeigehen, noch Hans Joachim Kulenkampff letzten Samstag den Hinweis darauf seinem Publikum unterschlagen konnte.
Was aber ist der Grund? Da nicht anzunehmen ist, daß beide Showstars den gleichen Drehbuchschreiber hatten, muß es wohl daran liegen, daß der nagelneue Konferenztempel nur spärliche Anknüpfungspunkte für launigen Small-talk liefert.
Aber Kulenkampff wäre nicht Kulenkampff, wenn ihm nicht doch noch etwas eingefallen wäre. Nur: Das war dann alles andere als schmeichelhaft. Spätestens seit Samstag weiß auch das deutschsprachige Ausland, daß „Einer wird gewinnen“ in einem ausgemachten Defizittempel stattfand.
Da spielte es auch keine Rolle mehr, daß Kulenkampff mit beißender Ironie darauf verwies, daß man wenigstens die Künstlergarderoben in die Nähe des Saales hätte bauen können, wenn schon absehbar war, daß mit Konferenzen kein Staat zu machen ist und man mit leichter Unterhaltungskost die Löcher wird stopfen müssen.
Wer den Schaden hat, hat auch den Spott. Wenn aber das nächste Mal Unterhaltung . am Konferenzplan steht, dann bitte Lipizzaner undMozartkugeln bereitstellen. Denn diese Stichworte sind noch allemal imageträchtiger als die nackte Realität des „Bruneums“.
