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Immer nur lächeln…

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Wie von seinen Jugendwerken „Die lustige Witwe“ ist von dem schon weltberühmten Franz Lehár „Das Land des Lächelns“ die erfolgreichste seiner Operetten. Der Charme dieser Musik überlächelt in der Tat seit den 42 Jahren ihres Bestehens alle krampfhaften Versuche lärmender Lustigkeit. „Immer nur lächeln“, dieses echt österreichische Motto liegt wie ein sentimental-romantisches Abendrot (oder Morgenrot) über der kultivierten Partitur, die auch den eigenen unbedeutenden Text überglänzt, besonders in einer so gut gestalteten Aufführung, wie sie das Raimundtheater bietet. Vor allem das Orchester unter Leitung von Herbert Mogg offeriert eine vorbildliche Leistung echt Lehárschen Klang- zaubens. Als Prinz Sou-Chong spielte und sang Tonio Bergmeister di Monte zweifellos eine seiner besten Rollen. Hella Jansen, im Kostüm ein bißchen zu sehr deutsches Gretchen, hat Stimme und Air einer echten Diva. Das Buffopaar Vera Berzsenyi und Ernst Schütz erringt auch im begrenzten Übermut alle Sympathien, der Obereunuch Gottfried Nowak und Rolf Hobiger als alter Diener sind prächtig gezeichnete Episoden, und Adolf Böhmer glaubt man den gemütlichen Feldmarschalleutnant aufs Wort. Das Ballett ist wie immer eine Augenweide (Choreographie: Rein Este) und die Bühnenbilder Ferry Windbergers sind ebenso farbenfroh wie stimmungsvoll, desgleichen die Kostüme (Lambert Hofer). Die Inszenierung, für die Werner Michael Esser zeichnet, ist, sehr geschickt und jeden Leerlauf vermeidend, dicht und gestrafft. Das Team der Gestalter arbeitet eng zusammen und gibt der Operette noch einmal, was ihrer ist: Leuchtkraft und Zauber, ohne das Zuviel des Possenreißerischen, Abgeschmackten. „Immer nur lächeln“ ist auch das Motto der Wiedergabe und wurde zum vollen Erfolg,

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