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In memoriam Friedrich Bergammer

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Der österreichische Dichter Friedrich Bergammer ist in diesen Tagen in New York gestorben.

Wir nennen ihn ,JDichter", weil die Alternative des Schriftstellers für ihn gar niemals bestanden hat. Schon aus physiologischen Gründen nicht. Seit früher Jugend war er körperbehindert. Seine zitternden Hände verwehrten ihm die psycho-physische Tätigkeit des Schreibens, ersparten ihm aber auch die Verführung zur literarischen Virtuosität.

Die Verknappung des Ausdrucks, xvie sie ihm durch sein Leiden aufgezwungen war, führte dank seines Kunstverstandes! und seiner Gefühlsintensität zu Kunstwerken des Schweigens. Seine Gedichte vnrken vne Sprachereignisse einer lang herangereiften Innerlichkeit.

Sein zweites großes Leiden traf ihn mit der Emigration. Erst in einem jahrzehntelangen Heilungsprozeß kam er dahin, seine beiden Heimatländer in sich avs-zusöhnen, „ weil der große Kontinent langsam die Farbe seiner Heimat annahm": er meinte die rot-weiß-roten Streifen in der amerikanischen Flagge.

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