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Inländer raus

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In Wiener Bezirken mit hohem Ausländer-Anteil haben sich kleine Gasthäuseretablieren können, die die Atmosphäre der Türkei, Jugoslawiens beschwören seilen. Viele dieser Lokale sehen für Österreicher nicht sehr attraktiv aus. Und in der Tat, in manchen dieser Lokale gelangt der inländische Gast zwar zu Speis' und Trank, doch gibt man ihm deutlich zu verstehen, daß er als Eindringling empfunden wird.

Mancherorts ist die Ghettobildung schon weiter fortgeschritten: Es sitzen Gäste, essen und trinken, der Kellneroderder Wirt persönlich servieren - doch der als Nichttürke oder Nichtslawe identifizierbare Gast wird nicht beachtet. Versucht man trotz beharrlichen Übersehenwerdens doch eine Bestellung anzubringen, heißt es: „Leider, wir haben schon Sperrstunde" oder „Heute ist Ruhetag." Verweist man auf die anderen anwesenden Gäste, wird entgegnet: „Das sind bloß meine Freunde."

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