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Installation der Obsessionen

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(Generali Foundation, Wien 1., Bauernmarkt 12/3; bis 21. Dezem-ber) Es gehört zum Konzept des Versicherungskonzerns, Künstle-rinnen und Künstlern seine nicht sehr große Galerie zur Realisierung von Rauminstallationen zur Verfü-gung zu stellen. Valie Export, öster-reichische Avantgarde-Künstlerin der bereits arrivierten Generation, erregte 1968 mit ihrem "Tapp- und Tast-Kino", einem Beispiel des Feministischen Aktionismus, Auf-sehen in der Öffentlichkeit, vertrat 1980 gemeinsam mit der Malerin Maria Lassnig Österreich bei der Biennale von Venedig und machte sich als Experimentalfilmerin einen Namen.

Sie inszeniert Windschutzschei-ben mit ihrem vom Computer manipulierten Abbild zu gläsernen Mo­numenten. Sechs Windschutzschei­ben, die das Gesicht der Künstlerin von Wolkenkratzern durchdrungen zeigen, werden verschränkt über­einander getürmt; acht weitere, jedoch klare gewölbte Gläser, schie­ben sich ins Innere des Raumes.

Vermittelt die fotografische Me­tamorphose von hart geschmink­tem weiblichen Gesicht und streng geometrischer Architektur den Eindruck von Aggression, Macht und Angst, so versöhnt der sich um den konvexen Raumkörper der Galerie schmiegende „Gestreckte Körper", ein auf kaschierter Repro-film mit Rasterstruktur, durch sei­ne Ästhetik, Sinnlichkeit und gleichzeitige Esoterik.

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